fit und munter - Save the Children warnt: Fast 30 Länder würden eine Krise wie Ebola noch schlechter bewältigen als Liberia

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Save the Children warnt: Fast 30 Länder würden eine Krise wie Ebola noch schlechter bewältigen als Liberia


Save the Children warnt: Fast 30 Länder würden eine
Krise wie Ebola noch schlechter bewältigen als Liberia

Fast 30 Länder könnten zukünftig von lebensbedrohlichen Epidemien
wie Ebola betroffen werden. Das geht aus dem neuen Bericht "A Wake Up
Call: Lessons from Ebola for the world''s health systems" der
Kinderrechtsorganisation Save the Children hervor.

Der Bericht vergleicht die Gesundheitswesen der 75 schwächsten
Länder weltweit anhand ihrer Ausgaben für Gesundheit, der Anzahl des
medizinischen Personals, der Gesundheitsversorgung für Mütter und
Kinder sowie deren Sterberaten. 28 Länder stehen noch schlechter da,
als Liberia beim Ausbruch der Ebola-Krise und haben damit ein hohes
Risiko für explosionsartige Ausbreitung von Epidemien. Am Ende der
Rangliste finden sich Haiti, Afghanistan, Nigeria, der Tschad und
Schlusslicht Somalia. In Somalia gibt es für 8.297 Menschen nur einen
Mitarbeiter im Gesundheitswesen, in Deutschland ist eine Fachkraft
für 65 Personen im Einsatz.

"Eine der wichtigsten Lehren aus dieser Krise ist die
Notwendigkeit, umfassende Gesundheitsdienste mit ausreichend
Finanzierung, Personal und Ausrüstung aufzubauen. Ein robustes
Gesundheitssystem hätte Ebola schnell wieder stoppen können. So wären
Leben gerettet und viele Milliarden Euro gespart worden", betont
Katri Bertram, Gesundheitsexpertin bei Save the Children Deutschland.

Während die internationale Hilfsaktion zur Eindämmung des
Ebola-Virus bis jetzt 4,3 Milliarden US-Dollar gekostet hat, wären
für den Aufbau eines umfassenden Gesundheitssystems nur 1,58
Milliarden US-Dollar nötig gewesen. 86 US-Dollar pro Person werden
empfohlen, um eine gesundheitliche Grundversorgung bereitzustellen.
In Norwegen, dem Land mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben, liegt der
Betrag bei 7.704 US-Dollar. Deutschland gibt pro Kopf 3.572 US-Dollar
aus, in Guinea liegen die Ausgaben bei 9 US-Dollar.

"Die Weltgemeinschaft ist durch Ebola aufgewacht! Jetzt muss
gehandelt werden - nicht nur um schwache Gesundheitssysteme zu
stabilisieren, um die Gefahr für neue Infektionsexplosionen
einzudämmen, sondern damit vermeidbare Krankheiten wie Malaria oder
Lungenentzündung nicht länger 17.000 Kinderleben pro Tag fordern", so
Katri Bertram.

Save the Children fordert, dass

- die internationale Gemeinschaft die Gesundheitssysteme Liberias,
Sierra Leones und Guineas wieder aufbaut.

- sich die Weltgemeinschaft im Rahmen der neuen
Nachhaltigkeitsziele für 2030 klar zu einer universellen
Gesundheitsversorgung für jedes Land verpflichtet.

- die Länder ihr Steueraufkommen um 20% ihres Bruttosozialprodukts
erhöhen und mindestens 15% ihres Staatshaushalts für Gesundheit
aufwenden.

- sich die internationalen Regierungen auf das Ziel verpflichten,
dass bis 2030 die Mütter-, Säuglings- und Kindersterblichkeit zu
100% bekämpft wurde.



Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Claudia Kepp
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 28
Mail: claudia.kepp@savethechildren.de
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