fit und munter - Österreich geht zum Thema Lebensbeginn in die Offensive - BILD

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Österreich geht zum Thema Lebensbeginn in die Offensive - BILD


Erstmals in Österreich startet im Herbst ein
multiprofessioneller und interdisziplinärer Universitätslehrgang, der
sich der Unterstützung von Kindern und ihren Familien am Lebensbeginn
- in den Phasen Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr -
widmet. Ziel dieser berufsbegleitenden Weiterbildung "Early Life
Care", einem Kooperationsangebot von Paracelsus Medizinischer
Privatuniversität und St. Virgil Salzburg, ist der fachlich
interdisziplinäre Wissenstransfer, die Förderung multiprofessioneller
Zusammenarbeit und die Qualifizierung für Führungsaufgaben in der
Weiterentwicklung flächendeckender Begleitungs-, Beratungs- und
Behandlungsangebote.

"Der wesentliche Fokus ist die vernetzte Vorgangsweise aller jener
Berufsgruppen, die gemeinsam daran arbeiten, die Umfeldbedingungen
für die gedeihliche Entwicklung von Kindern bestmöglich
auszurichten", sagt Mag. Michaela Luckmann, Projektleiterin des
Universitätslehrgangs. Zu den Schlüsselpersonen gehören
Mediziner/innen, Psychologen/innen, Hebammen,
Geburtsvorbereiter/innen, Beratungspersonen, Gesundheits- und
Krankenpfleger/innen sowie Pädagogen/innen aus Österreich,
Deutschland, Schweiz und Südtirol, die auf Basis von Fachkompetenz
und Sozialkompetenz gemeinsam und voneinander lernen werden. Im
Blickpunkt steht dabei die aufmerksame, respektvolle, lebensfördernde
und lebensstützende Kultur rund um den Lebensbeginn, die sowohl
Lebensrisiken als auch Lebenschancen einbezieht.

"Erfahrungen in der Schwangerschaft und frühen Kindheit stellen
lebenslang wirksame Weichen für die spätere Lebensqualität und
Gesundheit", erklärt Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl, Vorstand der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Salzburg. Da
Eltern und Systeme zu Lebensbeginn phasenweise überfordert sind, sei
viel Wissen nötig und werde professionelle Begleitung durch vernetzt
agierende Frühe Hilfen immer wichtiger. Als wissenschaftlicher Leiter
des neuen Universitätslehrgangs "Early Life Care" will Sperl dazu
beitragen, den unterschiedlichen Professionen u.a. standardisiertes
Wissen und interdisziplinäres Lernen zu ermöglichen, auf Evaluierung
zu achten und neue wissenschaftliche Erkenntnisse - beispielsweise
aus dem Bereich der Ernährung und dem psychosozialen Bereich - mit
hereinzubringen.

Als weiterer wichtiger Schritt werden ein eigenes Institut und
eine Stiftungsprofessur "Early Life Care" an der Paracelsus
Medizinischen Privatuniversität die Forschung zu dieser
bedeutungsvollen Phase am Beginn des Lebens etablieren und
vorantreiben, um so zur Qualitätssicherung und Entwicklung von
Standards beizutragen. "Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der
primären Prävention", erklärt Priv.-Doz. Dr. Karl Heinz Brisch,
Leiter des Forschungsinstituts "Early Life Care". "Durch die
Forschungsprojekte im Early Life Care-Ansatz werden künftig
Präventionsmöglichkeiten für werdende Eltern, psychosoziales
Management im Kreißsaal und emotionale Betreuung von Entbindenden
sowie die förderlichen Entwicklungsbedingungen - gerade auch unter
dem Aspekt der emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kind -
herausgearbeitet."

Laut Dr. Klaus Vavrik, Präsident der Liga für Kinder- und
Jugendgesundheit, ist die "gesundheitliche Chancengleichheit ab dem
Lebensbeginn eines der wichtigsten Güter, das wir Kindern mit auf
ihren Lebensweg geben können". Investitionen in der frühen Kindheit
würden den fatalen Auswirkungen in sozialer und gesundheitlicher
Sicht vorbeugen und hohe Kosten im Staatshaushalt einsparen helfen.
Jeder für die Entwicklung eines Kindes in der Frühphase ausgegebene
Euro sei sinnvoll und fließe im Erwachsenenalter 18-fach in die
Gesellschaft zurück. Klares Ziel müsse deshalb sein, "dass Frühe
Hilfen in Österreich gleichermaßen für alle Menschen, die sie
brauchen, schon bald ein flächendeckendes Regelangebot sind".

Im Auftrag des Gesundheitsministeriums (BMG) und unter Einbindung
vieler Fachleute hat die Gesundheit Österreich (GÖG) umfangreiche
Grundlagen zu Frühen Hilfen erarbeitet - insbesondere ein Grundmodell
von Frühen Hilfen und einen dazugehörigen Leitfaden. "Jetzt folgt die
zunehmende Umsetzung in der Praxis, die - wiederum im Auftrag des BMG
und mit Finanzierung aus Vorsorgemitteln - durch das an der GÖG
eingerichtete Nationale Zentrum Frühe Hilfen begleitet wird", betont
Dr. Sabine Haas, Leiterin des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen
Österreich in Wien. Dabei sei es ein zentrales Anliegen, dass die von
verschiedensten Akteurinnen und Akteuren geleisteten Maßnahmen
möglichst gut abgestimmt sind und einem einheitlichen Rahmen folgen.
Laut Haas können Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie der
Universitätslehrgang "Early Life Care", in diesem Kontext einen
wichtigen Beitrag zur vertiefenden Spezialisierung von Fachkräften
aus verschiedenen Berufsgruppen leisten.

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6443

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
St. Virgil Salzburg, Maria Schwarzmann, maria.schwarzmann@virgil.at, Tel. 0664/8207056
Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Sabine Ritzinger, sabine.ritzinger@pmu.ac.at, Tel. 0699/14420044

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/5261/aom

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