fit und munter - Brustkrebs – Was kommt danach?

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Brustkrebs – Was kommt danach?

Brustrekonstruktionen heutzutage dank vielseitiger Methoden auch mit natürlichem Gewebe möglich
Würzburg im Januar 2015. Es ist eine der größten Ängste jeder Frau und zugleich in der Tat die häufigste auftretende Tumorform beim weiblichen Geschlecht: Brustkrebs. Jährlich betrifft diese Art der Gewebe-Anomalie ungefähr 75.000 Frauen allein in Deutschland. Dank moderner Methoden zur Krebsdiagnose und Früherkennung bestehen jedoch für Betroffene gute Heilungschancen. „Es gibt heutzutage die Möglichkeiten der Chemo- oder Strahlentherapie oder auch hormonelle Methoden, jedoch gehört zu den wichtigsten Behandlungen nach wie vor die Brustoperation, bei der in den letzten Jahren der Aspekt der Brusterhaltung immer mehr in den Fokus gerückt wurde“, weiß Dr. med. Jens Kauczok, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Leiter der Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Würzburg.

Brustaufbau minimalinvasiv
Mit der neuartigen Methode des BRAVA-AFT-Systems nutzt Dr. Kauczok zur Rekonstruktion der Brust etwas, was von Natur aus im weiblichen Körper besteht, nämlich eigene Fettzellen. Bisher war diese Art des Brustaufbaus nicht möglich, weil sich die eingebrachten Depots wieder abbauten. Mithilfe einer gewebeerweiternden Vorbehandlung lagern sich jedoch 80 Prozent des eingebrachten Fettes an. Um dies zu ermöglichen, tragen Patientinnen in der Vorbereitungsphase einen medizinischen BH, der durch leichten Unterdruck die Zellzwischenräume im Brustgewebe erweitert. Während des eigentlichen Aufbaus entnimmt Dr. Kauczok Fettgewebe aus dem Oberschenkel- oder Bauchbereich. In Form des schonenden und minimalinvasiven Lipofillings bringt er das Gewebe für die neue Brust über eine feine Nadel in die Zellzwischenräume ein und baut so wieder eine natürliche Form auf. Zur ästhetischen und dauerhaften Festigung finden diese Behandlungen in mehreren Sitzungen unter Lokalanästhesie statt. Im Falle einer vollständigen Rekonstruktion dauert der gesamte Prozess rund ein halbes Jahr.

Körpergewebe neu positioniert
Lappenplastiken bieten ebenfalls die Möglichkeit, eine oder beide Brüste auf natürlicher Basis wiederherzustellen. Anders als bei der BRAVA-Methode nutzt der Facharzt hier nicht nur Fettdepots, sondern auch Haut und Muskelgewebe. Hierfür entnimmt Dr. Kauczok entsprechendes Gewebe aus Bauch, Oberschenkeln oder Gesäß und gliedert dieses an die Brustgefäße an. Zum Wohl der Patientin arbeitet der Facharzt bevorzugt mit einer freien, mikrochirurgischen Transplantation. Die Operation findet unter Vollnarkose statt und dauert vier bis acht Stunden. Anschließend dauert der stationäre Aufenthalt rund zwei Wochen. Dr. Kauczok bemerkt: „Insbesondere bei der Rekonstruktion einer Brust nach krebsbedingter Entfernung sehe ich die Behandlungsoptionen mit körpereigenem Gewebe oder Fett als patientenorientierten Fortschritt an. Denn mit der körperlichen Veränderung entsteht häufig eine psychische Belastung in Bezug auf das Gefühl der eigenen Weiblichkeit.“ In der Vergangenheit blieb Frauen, die kein Fremdmaterial wie Silikon im Körper haben wollten, jedoch nur der Verzicht auf eine weibliche Brust. Mit den modernen Methoden vereint die Plastische und Ästhetische Chirurgie nun Natürlichkeit und Weiblichkeit. Sowohl die BRAVA-Methode als auch Lappenplastiken eignen sich gut für Frauen mit entsprechenden Gewebereserven.

Implantate: Heute sicherer denn je
Nach wie vor gehört der Wiederaufbau mittels Silikonkissen zu den bekanntesten und am häufigsten genutzten Methoden. Dank der Vielzahl an Formen, Größen oder haptischen Eigenschaften hat sich diese Art der Brustwiederherstellung im Laufe der Jahre bewährt und ermöglicht eine exakte Planung des späteren Ergebnisses. „Bei einer Rekonstruktion der Brust setze ich das Implantat, sofern möglich, am liebsten unter den Brustmuskel, weil so ein sehr natürlich aussehendes und ansprechendes Ergebnis entsteht“, erklärt Dr. Kauczok. Im günstigen Fall findet das Einbringen des Implantates über die Achselhöhle statt, wo die kleine Narbe kaum sichtbar liegt. Bleibt nach der Entfernung der Brust nicht genug Haut übrig, um das Implantat direkt einzusetzen, arbeitet der Facharzt mit der sogenannten Expandertechnik. Dabei platziert er an der späteren Implantatstelle einen Kunststoffbeutel und befüllt diesen über mehrere Monate in kleinen Schritten mit Kochsalzlösung. Dadurch dehnen sich Haut und Muskeln und bieten anschließend Platz für das richtige Implantat. „Implantate und Expandertechnik bieten sich für Frauen an, die nicht über genügend Gewebereserven für die BRAVA- oder Lappen-Methode verfügen.

Welche Behandlungsmethode im Einzelfall infrage kommt, richtet sich zum einen nach der vorangegangenen Entfernung, also ob eine oder beide Brüste entfernt wurden und ob dies das gesamte Gewebe oder nur Teile betrifft. Des Weiteren spielen körperliche Voraussetzungen der Patientin und ihre Wünsche hinsichtlich Form, Größe und bevorzugtem Material eine große Rolle. Aus diesem Grund gehören all diese Aspekte zu einem guten Beratungsgespräch beim behandelnden Facharzt, der das Zusammenspiel der einzelnen Punkte sowie eventuelle Kosten im Dialog mit der Patientin ausführlich darlegt. Im Normalfall übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen Wiederaufbau nach brustkrebsbedingter Amputation.

Weitere Informationen unter www.kauczok.de
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