fit und munter - Jugendliche zeigen häufig Symptome von Depersonalisation

fit und munter

Jugendliche zeigen häufig Symptome von Depersonalisation

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Die Studienergebnisse wurden jüngst in der Fachzeitschrift "Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology" publiziert.
"? seine Stimme klang wie die eines Fremden" - so lässt der japanische Erfolgsautor Haruki Murakmi in seinem Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" seine Hauptfigur dessen Unwirklichkeitsgefühle beschreiben. Der Protagonist fühlt sich verändert, fremd, empfindet sich als unwirklich und beobachtet als Zuschauer sein Handeln und Tun. Er leidet unter Depersonalisation. Der Verlust bzw. die Veränderung des ursprünglichen, natürlichen Persönlichkeitsgefühls und ein Gefühl von Unwirklichkeit sind jedoch für viele Menschen keine Fiktion, sondern im schlimmsten Fall alltägliche Realität.

In der Phase des Heranwachsens von Jugendlichen, der sogenannten Adoleszenz, sind Symptome von Depersonalisation nicht selten. In der Befragung gaben insgesamt 47 Prozent der befragten Schüler an, zumindest an einzelnen Tagen in den letzten zwei Wochen durch solche Symptome belastet gewesen zu sein. Dass 12 Prozent der Schüler stark belastende Symptome von Depersonalisation bekundeten, überraschte die Mainzer Forscher jedoch. Damit wies die Schülergruppe deutlich häufiger starke Symptome von Depersonalisation auf als die Allgemeinbevölkerung, in der dies nur mit einer Häufigkeit von ein bis zwei Prozent vorkommt. Von einer sehr hohen allgemeinen psychischen Belastung berichteten darüber hinaus rund 32 Prozent der 12- bis 18-jährigen Schüler in Rheinland-Pfalz. Das Ausmaß an psychischer Belastung entspricht jener von Jugendlichen, die sich wegen seelischer Erkrankungen in stationärer Behandlung befinden.

Bei genauerer Untersuchung der betroffenen Befragten stellte sich heraus, dass Schüler, die Nikotin und Cannabis konsumierten häufig unter Depersonalisation litten. Ganz besonders eng, so PD Dr. Matthias Michal, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, hing starke Depersonalisation zusammen mit sozialen Ängsten, männlichem Geschlecht, geringerer Schulqualifikation, stark verminderter Selbstwirksamkeit und schlechteren Fertigkeiten, Probleme konstruktiv zu lösen.

Obgleich Depersonalisation kein neues und kein seltenes Phänomen ist, gibt es wenig Forschung dazu. Angesichts der Häufigkeit klinisch relevanter Depersonalisation sehen die Mainzer Forscher jedoch noch viel Forschungsbedarf. "Zum einen sind Längsschnittuntersuchungen wichtig, um zu überprüfen, wie sich die Depersonalisation im Verlauf entwickelt. Zum anderen bedarf es auch vermehrt klinischer Studien, um Betroffenen besser helfen zu können", so PD Dr. Matthias Michal.

Weitere Informationen zur Publikation:

Prevalence and correlates of depersonalization in students aged 12-18 years in Germany. Michal M, Duven E, Giralt S, Dreier M, Müller KW, Adler J, Beutel ME, Wölfling K.
Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2014 Sep 9.
http://link.springer.com/article/10.1007/s00127-014-0957-2

Kontakt:

PD Dr. Matthias Michal
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsmedizin Mainz
Tel: 06131 / 17-3567
Fax: 06131 / 17-5563
E-Mail: matthias.michal@unimedizin-mainz.de

Pressekontakt

Barbara Reinke
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Tel: 06131 / 17-7424
Fax: 06131 / 17-3496
E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de
n häufig Symptome von Depersonalisation


Die Studienergebnisse wurden jüngst in der Fachzeitschrift "Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology" publiziert.
"? seine Stimme klang wie die eines Fremden" - so lässt der japanische Erfolgsautor Haruki Murakmi in seinem Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" seine Hauptfigur dessen Unwirklichkeitsgefühle beschreiben. Der Protagonist fühlt sich verändert, fremd, empfindet sich als unwirklich und beobachtet als Zuschauer sein Handeln und Tun. Er leidet unter Depersonalisation. Der Verlust bzw. die Veränderung des ursprünglichen, natürlichen Persönlichkeitsgefühls und ein Gefühl von Unwirklichkeit sind jedoch für viele Menschen keine Fiktion, sondern im schlimmsten Fall alltägliche Realität.

In der Phase des Heranwachsens von Jugendlichen, der sogenannten Adoleszenz, sind Symptome von Depersonalisation nicht selten. In der Befragung gaben insgesamt 47 Prozent der befragten Schüler an, zumindest an einzelnen Tagen in den letzten zwei Wochen durch solche Symptome belastet gewesen zu sein. Dass 12 Prozent der Schüler stark belastende Symptome von Depersonalisation bekundeten, überraschte die Mainzer Forscher jedoch. Damit wies die Schülergruppe deutlich häufiger starke Symptome von Depersonalisation auf als die Allgemeinbevölkerung, in der dies nur mit einer Häufigkeit von ein bis zwei Prozent vorkommt. Von einer sehr hohen allgemeinen psychischen Belastung berichteten darüber hinaus rund 32 Prozent der 12- bis 18-jährigen Schüler in Rheinland-Pfalz. Das Ausmaß an psychischer Belastung entspricht jener von Jugendlichen, die sich wegen seelischer Erkrankungen in stationärer Behandlung befinden.

Bei genauerer Untersuchung der betroffenen Befragten stellte sich heraus, dass Schüler, die Nikotin und Cannabis konsumierten häufig unter Depersonalisation litten. Ganz besonders eng, so PD Dr. Matthias Michal, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, hing starke Depersonalisation zusammen mit sozialen Ängsten, männlichem Geschlecht, geringerer Schulqualifikation, stark verminderter Selbstwirksamkeit und schlechteren Fertigkeiten, Probleme konstruktiv zu lösen.

Obgleich Depersonalisation kein neues und kein seltenes Phänomen ist, gibt es wenig Forschung dazu. Angesichts der Häufigkeit klinisch relevanter Depersonalisation sehen die Mainzer Forscher jedoch noch viel Forschungsbedarf. "Zum einen sind Längsschnittuntersuchungen wichtig, um zu überprüfen, wie sich die Depersonalisation im Verlauf entwickelt. Zum anderen bedarf es auch vermehrt klinischer Studien, um Betroffenen besser helfen zu können", so PD Dr. Matthias Michal.

Weitere Informationen zur Publikation:

Prevalence and correlates of depersonalization in students aged 12-18 years in Germany. Michal M, Duven E, Giralt S, Dreier M, Müller KW, Adler J, Beutel ME, Wölfling K.
Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2014 Sep 9.
http://link.springer.com/article/10.1007/s00127-014-0957-2

Kontakt:

PD Dr. Matthias Michal
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsmedizin Mainz
Tel: 06131 / 17-3567
Fax: 06131 / 17-5563
E-Mail: matthias.michal@unimedizin-mainz.de

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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de
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