fit und munter - "Halitosis" und "Foetor ex ore", die Beziehungskiller Nr. 1

fit und munter

"Halitosis" und "Foetor ex ore", die Beziehungskiller Nr. 1

Mundgeruch galt schon bei den alten Griechen als Fluch der Götter

Als Rache, dass Ihre Heiligtümer vernachlässigt wurden, bestrafte Aphrodite, die Göttin der Liebe und der sinnlichen Begierde, der griechischen Mythologie nach alle Frauen auf der Insel Lemnos mit übelriechendem Atem. Die männlichen Inselbewohner blieben daraufhin fern und vergnügten sich stattdessen mit ihren Sklavinnen. Die Folge: Die eifersüchtigen Frauen brachten in der Folgenacht all ihre Ehemänner um. Heute ist geklärt: Mundgeruch ist kein "Fluch der Götter".
Mundgeruch, Achselschweiß und unrasierte Beine stehen ganz vorne als entscheidende Störfaktoren des Flirtens. Das ergab eine Umfrage zum Thema "Flirtflops", die die Internetcommunity www.spin.de zum Jahresbeginn 2009 unter 4.500 Teilnehmern durchführte. Eine online-Partneragentur veröffentlichte unlängst eine Umfrage, die Mundgeruch als Liebeskiller Nummer Eins entlarvte. Gerade beim ersten Date sei ein schlecht riechender Atem für achtzig Prozent der befragten Männer und Frauen ein absolutes "NoGo" für eine weitere Verabredung.
Etwa achtundsiebzig Prozent Stickstoff, siebzehn Prozent Sauerstoff, vier Prozent Kohlendioxid und Wasserdampf und ein Prozent weitere Gase enthält unsere Atemluft. Dazu gehört auch die Winzigkeit von 0,000001 Prozent, die entscheidet, ob ein Mensch unangenehm aus dem Mund riecht oder nicht. Dieses Millionstel kann nach Zwiebeln im Salat oder Knoblauch auf der Pizza riechen, ist als sogenannte "Fahne" aber allenfalls lästig und unbedenklich. Anders liegt der Fall, wenn Menschen langfristig Mundgeruch haben. Bislang hat sich die Wissenschaft dieses anrüchigen Themas noch wenig angenommen und es gibt daher nur Schätzungen, wie viele Menschen unter Mundgeruch leiden - etwa jeder Dritte bis Vierte.
Mundgeruch ist vielen Menschen peinlich. Manche haben so viel Angst davor, dass sie sich den schlechten Atem sogar einbilden. Wenige wagen aber deshalb den Weg zum Zahnarzt. Bestätigt er, dass der Atem tatsächlich "müffelt", bekommt das Problem einen medizinischen Namen: Halitosis bzw. Foetor ex ore. "In etwa achtzig bis neunzig Prozent der Fälle liegt die Ursache für Mundgeruch in der Mundhöhle selbst", konstatiert Dr. Désirée Burg, Zahnärztin der Gemeinschaftspraxis Dr. Burg, Dr. Schmelzer & Partner in Idar-Oberstein.
Obwohl der Glaube weit verbreitet ist, dass die Hauptursachen für einen schlecht riechenden Atem der Magen oder der Stoffwechsel sind, Mundgeruch entsteht in der Regel, wenn Bakterien in der Mundhöhle ihr Unwesen treiben. Unsere normale Mundflora setzt sich aus Billionen von Mikroben, die sich an Essensresten, abgestorbenen Zellen und Blut laben. Sie kleben an den Zähnen, in Zahnzwischenräumen, in Zahnfleischtaschen und an defekten Füllungen. Sie besiedeln auch den Zungenrücken. Die Mikro-Organismen ernähren sich aber nicht nur, sie scheiden auch aus, unter anderem Schwefel-Verbindungen. Die nimmt unsere Nase dann als Mundgeruch wahr.
? Der erste Schritt gegen Mundgeruch ist also, dass feststellt wird, ob Mundgeruch überhaupt existiert oder nicht. Der zweite Schritt ist dann die Feststellung, von wo die Geruchsquelle herrührt.
? Um eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene kommt dabei niemand herum. Mindestens zweimal am Tag Zähne zu putzen ist ein Muss, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten helfen Bakterienanlagerungen zu beseitigen.
? Stammt der Geruch von bakteriellen Ablagerungen auf dem Zungenrücken empfiehlt sich die Anwendung eines Zungenschabers oder einer Zungenbürste.
? Parodontitis oder defekte Zähne sind wohl die häufigste Ursache für Mundgeruch. Die muss der Zahnarzt behandeln.
? Weitere regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt beugen der Bildung von Mundgeruch vor.
? Tritt trotzdem dauernder Mundgeruch auf, sollte unbedingt geprüft werden, ob eventuell Erkrankungen des Nasen-Rachenraumes, Störungen der Verdauungsorgane oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes vorliegen.
Sprechen Sie ruhig Freunde, Kollegen oder Partner an, wenn Sie schlechten Atem feststellen. Es mag zwar im ersten Moment für beide Seiten peinlich scheinen, doch dann bekommt der Betroffene wenigstens eine Chance, an seinem schlechten Duft etwas zu ändern.

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