fit und munter - Allergien werden zu Epidemie: Lebensmittelallergien doppelt so häufig wie vor 10

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Allergien werden zu Epidemie: Lebensmittelallergien doppelt so häufig wie vor 10

Die Europäische Akademie für Allergie and Klinische Immunologie (EAACI) startet Aufklärungskampagne zu Lebensmittelallergien
(ddp direct) ? lebensbedrohende allergische Reaktionen bei Kindern, wie der anaphylaktische Schock, haben sich im letzten Jahrzehnt um das 7-fache erhöht
? ein Drittel aller allergischen Schocks bei Kindern passiert zum ersten Mal in der Schule ? Lehrer sind meist nicht vorbereitet
? Internationale Mindest-Standards für allergische Schulkinder sollen Sicherheit von allergischen Kindern in der Schule erhöhen
? Häufigste Ursachen für Lebensmittelallergien bei Kindern: Nüsse, Eier, Kuhmilch
? Europäische Akademie für Allergie and Klinische Immunologie (EAACI) entwickelt Richtlinien zum Umgang mit Lebensmittelallergien und Anaphylaxie für Allgemeinmediziner, Allergiespezialisten, Ersthelfer und die Lebensmittelindustrie

Zürich, 18.06.2012 ? Die Europäische Akademie für Allergie and Klinische Immunologie (EAACI) hat heute ihre Aufklärungskampagne zu Lebensmittelallergien gestartet. Ein Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für den dramatischen Anstieg von Anaphylaxie bei Kindern zu erhöhen. Dabei handelt es sich allergische Reaktionen, die bis zu Organversagen und tödlichem Kreislaufkollaps führen können. Die Öffentlichkeit soll aufgeklärt werden, was die Allergien auslöst, wie man die Symptome erkennt und wie man im Notfall Hilfe leisten kann, z.B. mit Adrenalin-Fertigspritzen.

?Eine erste Massnahme im Rahmen der Kampagne ist das Etablieren eines Internationalen Mindest-Standards für allergische Schulkinder, der die Minimal-Anforderungen an die Sicherheit für allergische Schulkinder definiert. Denn ein Drittel aller lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen geschehen in der Schule, wenn Kinder mit ihnen nicht vertrauten, allergieauslösenden Lebensmitteln in Kontakt kommen. Die Patientenfassung der Internationalen Mindest-Standards für allergische Schulkinder soll in den nächsten Monaten veröffentlicht werden?, so Professor Cezmi Akdis, Präsident von EAACI.

Mehr als 17 Millionen Menschen in Europa leiden unter Allergien, 3,5 Millionen von ihnen sind jünger als 25 Jahre. Den grössten Anstieg gibt es bei Kindern, hier insbesondere bei lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen. Die Zahl der Kinder, die mit lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen in Notaufnahmen eingeliefert wurden, hat sich in den letzten 10 Jahren versiebenfacht.

In Europa werden Allergien bei Kindern am häufigsten durch Nüsse, Eier und Kuhmilch ausgelöst, bei Erwachsenen sind die häufigsten Verursacher frische Früchte, Nüsse und Gemüse. In Grossbritannien werden 50% aller lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen durch Erdnüsse, Walnüsse und Haselnüsse verursacht.

In Skandinavien und Nordeuropa sind Meeresfrüchte und Kabeljau hauptverantwortlich für allergische Reaktionen. In ganz Europa sind Lebensmittelallergien der Hauptgrund für Anaphylaxie bei Kindern bis 14 Jahre.

Lebensmittelallergien im Vergleich zu Lebensmittelintoleranzen
Die Kampagne hat auch zum Ziel, die Unterschiede zwischen Lebensmittelallergien und Intoleranzen gegenüber bestimmten Lebensmitteln zu verdeutlichen. Lebensmittelintoleranzen betreffen nicht direkt das Immunsystem. Deshalb können sie auch nicht durch Allergietests festgestellt werden. Laktose-Intoleranz ist eine nicht-allergische Überempfindlichkeit. Auch Reaktionen auf Lebensmittelzusätze sind in der Regel nicht allergischen Ursprungs. Im Allgemeinen sind die Symptome einer nicht-allergischen Überempfindlichkeit milder und nur sehr selten lebensbedrohlich.

Ziel ist es, die Lebensmittelkennzeichnung und die Behandlungsmöglichkeiten von Anaphylaxie zu verbessern
Die EAACI-Kampagne zur Aufklärung über Lebensmittelallergien hat ausserdem zum Ziel, auf EU-Ebene die Kennzeichnung von Lebensmitteln sowie die Notfallbehandlung bei anaphylaktischen Schocks zu verbessern.

Bei einigen Lebensmitteln steht auf dem Etikett ?Enthält Spuren von Erdnüssen? oder ?Kann Milch enthalten?. Diese Kennzeichnung ist jedoch nicht reguliert und beruht meist auf Initiativen der Lebensmittelhersteller selbst. Deshalb sind sie nicht einheitlich in ihrer Bedeutung, insbesondere gibt es Abweichungen in der Risikobewertung.

Kampagne startet unterstützt durch Anzeigen
Die Kampagne wird unterstützt durch Aussenwerbung und Online-Aktionen auf www.stopanaphylaxis.com, die beim jetzt laufenden EAACI-Kongress 2012 in Genf an den Start gehen und das ganze Jahr über laufen werden. Ein Motiv der Printwerbung zeigt ein Kind, das sich gerade etwas zu essen in den Mund stecken will. Die Botschaft dazu lautet: ?In den süssesten Momenten kann sein Leben in der grössten Gefahr sein?. Die Anzeige beinhaltet einen Anaphylaxie-Schnelltest, der helfen soll, festzustellen ?ob Ihre Liebsten gefährdet sind?. Kampagnenmaterial kann heruntergeladen werden unter www.stopanaphylaxis.com.

Über die Internationalen Mindest-Standards für allergische Schulkinder
Die Internationalen Mindest-Standards für allergische Schulkinder sollen die Mindestanforderungen an die Sicherheit von allergischen Schulkindern weltweit definieren und harmonisieren. Die Führung dabei hat die EAACI Task Force für allergische Schulkinder und das Komitee der Patientenorganisationen, unterstützt durch The Educator?s Association (ATEE).

Richtlinien für Lebensmittelallergien und Anaphylaxie
EAACI wird von 2012 bis 2013 die Richtlinien für den Umgang mit Lebensmittelallergien und Anaphylaxie erarbeiten. Diese Richtlinien regeln Diagnose, Behandlung und Prävention. Gedacht sind sie für Klinikärzte, Immunologen, Epideminologen, Lebensmitteltechniker, die Lebensmittelindustrie, Aufsichtsbehören, Gesundheitsverbände und Patientenorganisationen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Macarena Guillamon ? EAACI Headquarters
Macarena.guillamon@eaaci.org
Tel. +41 44 205 5535
Mobil: +41 79 8928 225

Axel Schafmeister ? Shepard Fox Communications
axel.schafmeister@shepard-fox.com
Tel. +41 44 252 0708
Mobil: +41 78 714 8010

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