fit und munter - Der richtige Umgang mit Stress

fit und munter

Der richtige Umgang mit Stress

„Stress hat man nicht, Stress macht man sich!“, sagt Matthias Werner von Matthias Werner – Coaching & Training.
„Stress hat man nicht, Stress macht man sich!“, sagt Matthias Werner von Matthias Werner – Coaching & Training.
Er arbeitet seit vielen Jahren mit Hochleistungssportlern zusammen und betreut sie mental auf internationalen Wettkämpfen. „Die Einschätzung ist entscheidend, ob ich Stress empfinde“ so Werner.
Viele Menschen verwechseln körperliche Anspannung mit Stress.
Der Bus fährt Ihnen vor der Nase weg und Sie müssen jetzt schnell eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht. Sie entscheiden sich für ein Taxi. Sie sehen eines kommen und müssen rennen, um den Fahrer auf sich aufmerksam zu machen. Er hält an, Sie springen ins Taxi, schnappen nach Luft und stammeln dem Taxifahrer das Fahrziel vor. Ihr Herz pocht, Sie atmen ruckweise und denken, „Was für ein Stress!“. Falsch! Das ist schlichtweg die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Anstrengung. Mit Stress im eigentlichen Sinne hat das rein gar nichts zu tun.
Stressreaktionen haben der Menschheit geholfen zu überleben. In einer lebensbedrohlichen Situation werden im Körper alle Reserven mobilisiert. Der Mensch ist nun in der Lage, sich mit aller Kraft zu verteidigen und zu kämpfen oder mit aller Kraft zu fliehen. Durch ein geschicktes Zusammenspiel von Hormonen und körperlichen Abläufen wird der menschliche Körper kurzfristig und kurzzeitig befähigt Höchstleistung zu vollbringen.
Kommen wir zurück zu unserem verpassten Bus.
Ein verpasster Bus ist alles andere als lebensbedrohlich. Durch ‚geschicktes‘ Grübeln und Katastrophisieren der Situation kann es allerdings schnell lebensbedrohlich werden. Ich muss mir nur einreden, dass der Busfahrer daran schuld ist, dass ich den Bus verpasst habe. Jetzt komme ich zu spät zur Arbeit, verpasse das Meeting, meine Präsentation fällt aus, der Chef ist wütend, ruft den Vorstand an, der Aktienkurs des Unternehmens fällt… und ich bin entlassen, habe nichts mehr zu essen… - mein Leben ist bedroht. JETZT wird mein Körper tatsächlich den Stresszustand ausrufen. Schuld daran ist allerdings nicht der verpasste Bus, sondern meine Grübelei. Den Stress habe ich gemacht.
Sollte ich vor lauter Hektik erst gar nicht zum Grübeln kommen, fällt mir möglicherweise erst im Taxi auf, dass der verpasste Bus mein Leben bedroht hat. Ich muss jetzt nur das pochende Herz und die schwere Atmung als Stress interpretieren und schon habe ich rückwirkend eine bedrohliche Situation erschaffen. Wenn ich nämlich JETZT im Stress bin, muss eine lebensbedrohliche Situation vorausgegangen sein. So schätzt es zumindest unser Gefühlszentrum im Nachhinein ein. Und wieder trifft den Bus keine Schuld, sondern meine Einschätzung der Situation.
In den meisten Fällen entsteht Stress in unserem Kopf. Das lässt sich beeinflussen. Betrachten Sie die Situationen in Ihrem Alltag genauer und schätzen Sie sie bewusst ein. „Das ist ein erster Schritt zu mehr Gelassenheit“, so Matthias Werner.
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