fit und munter - Nach Tod mehrerer Mädchen: SOS-Kinderdörfer fordern schärfere Gesetze gegen die Beschneidung von Frauen

fit und munter

Nach Tod mehrerer Mädchen: SOS-Kinderdörfer fordern schärfere Gesetze gegen die Beschneidung von Frauen


Rund 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit
wurden bereits beschnitten. Obwohl die weibliche Genitalverstümmelung
(FGM) in den meisten Ländern verboten ist, wird sie weiterhin
praktiziert: "FGM ist Körperverletzung. Die Mädchen müssen grundlos
ein Leben mit Schmerzen ertragen, einige sterben sogar nach der
extrem grausamen Prozedur", erklärt Louay Yassin, Pressesprecher der
SOS-Kinderdörfer weltweit.

Allein in den vergangenen Monaten wurden fünf Fälle bekannt, bei
denen Frauen in Kenia, Sierra Leone, Guinea, Gambia und Ägypten an
den Folgen des Eingriffs gestorben waren. Das ägyptische Kabinett hat
nun einen Gesetzesentwurf für die Erhöhung des Strafmaßes für
FGM-Praktizierende und Helfer beschlossen, der aber noch vom
Parlament verabschiedet werden muss. Obwohl FGM in Ägypten seit 2008
illegal ist, sind dort 87 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 49
Jahren beschnitten. "Das ägyptische Parlament muss dem
Gesetzesentwurf zustimmen, damit die Täter durch eine mehrjährige
Gefängnisstrafe abgeschreckt werden und nicht noch mehr Mädchen
leiden müssen", sagt Yassin. Zudem müssten Länder wie Sierra Leone,
Liberia, Sudan und Mali, in denen FGM noch legal ist,
schnellstmöglich die weibliche Genitalverstümmelung verbieten.
Allerdings sei es mit Verboten allein nicht getan, erklärt Yassin:
"Die jeweiligen Regierungen müssen die Bevölkerung - Männer wie auch
Frauen - darüber aufklären, dass es sich bei weiblicher
Genitalbeschneidung um eine brutale Verstümmelung und kein harmloses
Ritual handelt."

Die SOS-Kinderdörfer weltweit kämpfen unter anderem in Kenia,
Gambia, Guinea und im Sudan gegen FGM, indem sie die Menschen in
traditionellen Gemeinden mit Aufklärungsarbeit zum Umdenken bewegen.
Außerdem bietet die Kinderhilfsorganisation betroffenen Mädchen
medizinische Hilfe an und stärkt und bildet Frauen, damit sie nicht
von der Ehe mit einem Mann abhängig sind, um zu überleben: "In vielen
Gemeinden hat eine unbeschnittene Frau keine Chance, geheiratet zu
werden. Sie gilt als unrein. Deshalb bleibt einem mittellosen Mädchen
ohne Ausbildung oft keine andere Wahl, als FGM über sich ergehen zu
lassen, um einen Ehemann zu finden und dadurch abgesichert zu sein",
erklärt der SOS-Pressesprecher.



Pressekontakt:
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

Original Content von: SOS-Kinderd?rfer weltweit, übermittelt durch news aktuell
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