fit und munter - Pal Dragos: Wie entsteht die Angst vor einer Viruserkrankung?

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Pal Dragos: Wie entsteht die Angst vor einer Viruserkrankung?

Virus-Epidemien lösen eine beträchtliche Angst aus. Liegt es an den Medien? Entsteht die Angst durch eine mediale Manipulation? Nein! Medien gelten höchstens als Auslöser, sie sind jedoch nicht die Ursache von kollektiven Angstzuständen. Die Quelle der Angst ist kulturell bedingt, sie hängt mit der Unfähigkeit zusammen, einen zeitgemäßen Zugang zum Leben zu finden.


Die Kopflastigkeit in der Welt des „digitalen Kapitalismus“ ist allgemein bekannt. Nicht nur in den Wissenschaften dominiert der kognitive Zugang zu der Welt, auch unser Alltag ist von der Kopflastigkeit „einbetoniert“. Man rechnet und kalkuliert und bedient sich an Programmen, und muss dabei feststellen, dass die Viren, von denen wir uns bedroht fühlen, ähnlich wie unser Gehirn, eher eine Welt der Programme als eine Welt des Lebendigen darstellen.
Sind wir unbewusst von uns selbst bedroht, wenn wir die anonyme, schwer kalkulierbare Macht der Viren fürchten? Die anonyme Macht der Viren ist nämlich nicht kalkulierbar: Wir wissen nicht, wo und wann wir angesteckt werden, selbst Klimaanlagen können die Ansteckung fördern. Durch die ständige Veränderung des „Profils“ der Viren lassen uns häufig auch die Impfungen im Stich. Unser Kopf möchte kalkulierbare Verhältnisse und das Kalkül geht hier nicht auf. Die Strategie der Wahrnehmung muss hier versagen.

Eine polare Strategie zur Wahrnehmung wäre die Empfindung, hier fangen die Probleme mit der Angst an. Die kulturelle Entwicklung des Westens hat dem Menschen zunehmend die Empfindungsfähigkeit geraubt, die damit verbundenen Unterleibkräfte verhärtet und so die Menschen noch mehr von der Einseitigkeit des Kopfes abhängig gemacht. Wir haben nur noch Macht, aber keine Kraft! Der Ersatz einer gesunden Empfindungsfähigkeit ist dann die Angst!

Durch den Verlust der Empfindungsfähigkeit leben wir in einer ständigen Angstbereitschaft, täglich auf der Suche nach Angstobjekten, deren vorübergehende Abwehr uns die vorübergehende Täuschung vermitteln kann, wir hätten unsere Angst unter Kontrolle. Eine durchschnittliche Familie glotzt sich täglich im Fernsehen mit einstürzenden Häusern oder in die Luft gesprengten oder erschossenen Menschen voll, um dann erleichtert aufzuatmen: „Gott sei dank, wir sind noch am Leben!“ Die Viren gehorchen jedoch nicht diesem Kontrollbedürfnis und das erzeugt Panik.

Und die Moral von der Geschichte? Wir müssen die Fähigkeit zur Empfindung und damit zur Kraft schrittweise, individuell und bewusst zurückgewinnen. Dann werden wir nicht mehr täglich mit der Angst der Empfindungslosigkeit zu tun haben und müssen uns auch nicht mehr mühsam von der Angst ablenken. Bis dahin werden wir allerdings noch häufig erfahren müssen, dass die Virusforscher sich ihre Hände in Unschuld waschen möchten, wenn sie uns ihren einzigen Rat ankündigen, wir sollten auch mal unsere Hände waschen.

Zum Thema Wirtschaft und Viruserkrankungen siehe auch:
Dr. Dr. Pal Dragos: Die Struktur des globalen Kapitalismus, Bd. 1 und 2, BoD, Norderstedt 2006, S. 381 ff.

Weitere Informationen und Leseproben unter:
www. pal-dragos.de

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