fit und munter - Heißes Knistern zwischen den Seiten / 15,6 Prozent aller Deutschen und fast ein Viertel der 20- bis 29-Jährigen empfinden Bücherlesen als erotisch/Deutschlands bekannteste Sexkolumnistin im Interview (BILD)

fit und munter

Heißes Knistern zwischen den Seiten / 15,6 Prozent aller Deutschen und fast ein Viertel der 20- bis 29-Jährigen empfinden Bücherlesen als erotisch/Deutschlands bekannteste Sexkolumnistin im Interview (BILD)



Bücherlesen ist prickelnd. Das sagen die repräsentativen Zahlen
einer aktuellen Studie im Rahmen der Kampagne "Vorsicht Buch!".*
Knapp 60 Prozent aller Befragten empfinden Bücherlesen als aufregend
(59,4 %). Was jedoch überrascht: 15,6 Prozent aller Befragten
empfinden das Bücherlesen an sich als erotisch! Die noch größere
Überraschung: besonders hoch ist der Wert bei der "digitalen"
Generation der 20- bis 29-Jährigen. In dieser Altersgruppe stufen
21,4 Prozent der Befragten das Bücherlesen als erotisch ein. Eine
Auswirkung von Shades of Grey, Crossfire & Co.? Oder doch eine
Entwicklung, die durch Bücherlesen sinnliches Kopfkino
wiederentdeckt, weil es eben das größte Sexualorgan des Menschen
anspricht - das Gehirn. "Vorsicht Buch!" fragt bei Deutschlands
bekanntester Sex-Kolumnistin Paula Lambert nach, wie es sich mit Buch
und Erotik denn genau verhält.

Vorsicht Buch: Im Rahmen der Kampagne "Vorsicht Buch!" werden in
regelmäßigen Abständen Zahlen rund ums Bücherlesen erhoben. Dabei kam
heraus, dass 15,6 Prozent aller Deutschen Lesen erotisch finden.
Hättest Du damit gerechnet?

Paula Lambert: Es gibt ja weniges, was erotischer ist, als ein
Mensch, der sein Gehirn benutzt. Lesen ist auch deshalb so sexy, weil
es, anders als Fernsehen, eine aktive Tätigkeit ist und die Fantasie
anregt. Und deshalb wirken geschriebene erotische Szenen auch länger
nach. Die maximale Stimulation. Überhaupt ist einem Menschen ohne
Bücher nicht zu trauen. Ich habe ein paar Mal mit Männern
angebandelt, die Lesen für reine Zeitverschwendung hielten - diese
Herren waren wirklich Zeitverschwendung.

Vorsicht Buch: Wie erklärst Du Dir, dass in der Altersgruppe von
20 bis 29 Jahren der Wert mit 21,4 % sogar am höchsten ist? Auch bei
den 14- bis 19-Jährigen sowie bei den 30- bis 49-Jährigen steht Lesen
als erotischer Nervenkitzel hoch im Kurs.

Paula Lambert: Bücher helfen, die Persönlichkeit zu entwickeln.
Mit Anfang Zwanzig, das wissen wir aus schmerzlicher Eigenerfahrung,
ist es besonders wesentlich, sich in irgendeine Richtung zu
orientieren. Nichts hilft mehr, als Träume, Frustration und totale
Planlosigkeit mit Wissen und Träumen zu füttern, die man in Büchern
findet.

Vorsicht Buch: Was macht Deiner Meinung nach die Erotik beim
Bücherlesen aus? Ist es ausschließlich der Inhalt der Bücher oder ist
das Lesen an sich ein erotisches Erlebnis? Was sind Deine Tipps für
einen heißen Abend mit Buch?

Paula Lambert: Das Lesen an sich ist schon ein intimer Akt. Das
erklärt auch, warum so viele Menschen am liebsten auf der Toilette
lesen - ein Ort, an dem man idealerweise nicht gestört werden kann
(Anmerkung: Eine Umfrage im Rahmen von Vorsicht Buch! Im März 2013
ergab, dass 13 % aller Deutschen am liebsten auf der Toilette lesen.)
Aber der Inhalt ist natürlich wesentlich. Worte dringen viel mehr ein
als bloße Bilder. Und lösen größere Spannung aus. Wer liest, hat eine
größere Chance, am gleichen Abend noch mit seinem Partner intim zu
werden als jemand, der sich vorher vom Fernseher volldröhnen lässt.
Das nur als Tipp.

Vorsicht Buch: Hattest Du eine bestimmte Situation mit einem Buch,
die Du als besonders anregend empfunden hast? Inwiefern?

Paula Lambert: Als ich das "Zirkuskind" von John Irving gelesen
habe - darin liest der Protagonist seiner Frau aus James Salters "Ein
Spiel und Zeitvertreib" vor, woraufhin die Ehe einen neuen erotischen
Spin erfährt. Das hat mich sehr angesprochen, witzigerweise mehr als
Henry Miller oder Anais Nin, deren Lektüre ja direkt ins Lustzentrum
geht, ohne noch wild Haken zu schlagen.

Vorsicht Buch: "Vorsicht Buch!" warnt humorvoll vor der Kraft, die
Büchern innewohnt. Wie viel erotische Kraft und Potenzial siehst Du
in Büchern und muss es zwangsläufig erotische Literatur sein?

Paula Lambert: Manchmal fühlt man sich beim Lesen plötzlich so
verbunden mit den Figuren, dass sich fast so etwas wie eine
Liebesbeziehung entwickelt. Dazu muss der Inhalt gar nicht erotisch
sein. Es gibt einen Menge Charaktere, die ich sehr gerne mal in echt
kennenlernen würde. Smilla zum Beispiel, eine tolle Person.
Schwierig, aber interessant und komplex.

Vorsicht Buch: Wie erklärst Du Dir den Erfolg von Shades of Grey,
Crossfire & Co.? Denkst Du, der große Erfolg hat dazu beigetragen,
dass so viele Menschen Bücherlesen als erotisch empfinden?

Paula Lambert: Die Bücher zielen auf die Instinkte ab, deshalb
sind sie so ein Erfolg. Geschrieben sind sie sehr uninteressant,
finde ich zumindest. Mich vergnügt dieser Mangel an Sprachwitz
überhaupt nicht.

* Umfrage im Rahmen der Kampagne "Vorsicht Buch!", eine Initiative
der deutschen Buchbranche. Durchgeführt wurde die Umfrage im März
2013 von Research Now®. Auftraggeber der Umfrage ist der Börsenverein
des Deutschen Buchhandels e.V.

Über Paula Lambert

Paula Lambert ist Autorin und Deutschlands bekannteste
Sexkolumnistin sowie seit ungefähr 33 Jahren begeisterte Leserin von
allem, was interessant ist. Ab Oktober läuft ihr neues Fernsehformat
auf SIXX. Im März 2014 erscheint bei Piper ihr neues Buch "Keine
Angst, der will nur spielen - der große Männerreport"

Über die Kampagne "Vorsicht Buch!":

"Vorsicht Buch!" ist eine bundesweite Initiative der gesamten
deutschen Buchbranche, die im März 2013 ihren Auftakt auf der
Leipziger Buchmesse hatte. Initiator der Kampagne ist der
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Ziel von "Vorsicht Buch!"
ist es, noch mehr für Bücher zu begeistern und den lokalen Buchhandel
vor Ort zu stärken. Im Zentrum der Kampagne stehen verschiedene
Printmotive, die humorvoll auf einzelne Genres der Buchbranche
anspielen. Weitere Informationen unter www.vorsichtbuch.de.



Pressekontakt:
ZPR GmbH
Sandra von Zabiensky / Sandra Backhaus
Kanalstraße 38
22085 Hamburg
Tel.: 040 - 29 81 35 -11 / 040 - 29 81 35 -12
E-Mail: sandra.vonzabiensky@z-pr.de / sandra.backhaus@z-pr.de
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