fit und munter - Tag des Cholsterins 2013

fit und munter

Tag des Cholsterins 2013

Professoren und Prominente motivieren zu einem gesunden Lebensstil
München, 20. Juni 2013 - Zu einem gesunden Lebensstil mit mediterraner Ernährung und regelmäßigem Ausdauersport raten Experten der DGFF Lipid-Liga (www.lipid-liga.de) anlässlich des elften bundesweiten "Tag des Cholesterins" (21. Juni). "Lebensstilmaßnahmen sind immer zu empfehlen, da sie das Gesamtrisiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verringern. Bei manchen Fettstoffwechselstörungen reichen sie aus, um die Zielwerte zu erreichen, bei anderen jedoch nicht. Die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie richtet sich vor allem nach dem individuellen Gesamtrisiko für eine Herz-Kreislauferkankung und der Art der Fettstoffwechselstörung", erklärt Professor Klaus Parhofer, stellvertretender Vorsitzender der DGFF Lipid-Liga und Leitender Oberarzt in der Medizinischen Klinik II in Großhadern.

"Erhöhte Blutfettwerte werden oft als Fehler im Lebensstil des Betroffenen wahrgenommen. Dies ist jedoch nur begrenzt richtig, da bei den meisten Patienten mit einer Fettstoff-wechselstörung (Hyperlipoproteinämie (HLP)) auch eine Veranlagung vorhanden ist. Bei einem Teil der Patienten spielen allerdings Übergewicht, verminderte körperliche Aktivität und ungesunde Ernährung eine entscheidende Rolle: Befindet sich zuviel LDL im Blut, wird ein Entzündungsprozess ausgelöst, der zu Plaquebildung und damit zu Atherosklerose führt. Die Gefäße verengen sich und es treten typische Anzeichen einer verminderten Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen auf, etwa ein Engegefühl in der Brust (Angina pectoris). Schlimmer aber ist, wenn ein solcher Plaque aufbricht und es so zu einem plötzlichen Verschluss des Blutgefäßes kommt. Dann ist die Sauerstoffversorgung plötzlich unterbrochen. Am Herzen bedeutet dieser Zustand einen Herzinfarkt, am Gehirn einen Schlaganfall.

Was eine gesunde Ernährung bewirken kann, erklärt Professor Parhofer anhand einer kürzlich publizierten Studie aus dem New England Journal (N Engl J Med 2013;368:1279-90): "Durch eine mediterrane Ernährung mit Olivenöl und Nüssen kam es im Vergleich mit einer einer Kontrolldiät zu einer 30 Prozent Risikoreduktion bezüglich Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlicher Herztod."

Auch wenn bei Fettstoffwechselstörungen der Lebensstil eine wichtige Rolle spielt, heißt das nicht, dass diese Patienten keine Medikamente benötigen. Je höher das individuelle Gesamtrisiko (= das Vorliegen weiterer Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-erkrankungen wie zum Beispiel erbliche Belastung, Rauchen, Zuckerkrankheit, bauchbetontes Übergewicht, Bluthochdruck), desto strenger sollte der LDL-Zielwert eingestellt werden. Das kann bedeuten, dass auch bei Patienten, deren Fettstoffwechselstörung nicht so ausgeprägt ist und die vor allem durch Übergewicht (oder dessen Folge: Diabetes) bedingt ist, eine medikamentöse Therapie notwendig ist.

Welche Auswirkungen Sport auf die Cholesterinwerte hat, darüber informiert Professor Martin Halle, Vorstand der DGFF Lipid-Liga und Ärztlicher Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmedizin der TU München: "Eine fettarme Ernährung senkt das gute HDL-Cholesterin. Diesem Effekt kann alleinig durch tägliche Bewegung entgegengewirkt werden. Optimal sind 30 Minuten körperliche Anstrengung pro Tag."

"Regelmäßige sportliche Aktivität optimiert die Verteilung aus eher ungünstigem LDL- und gutem HDL-Cholesterin. Positiv beeinflusst werden durch Sport auch der Blutdruck und die Insulinresistenz - die Vorstufe der Zuckerkrankheit. Zudem hält Sport die Gefäßwände elastisch."

Auch wenn sich das Gesamt-LDL durch Bewegungstherapie nur wenig verändere, werden die kleinen LDL (gefährlich für Arteriosklerose) stark verbessert. Diese sind besonders bei Übergewichtigen und Diabetikern erhöht. Professor Halle: "Deshalb ist ein Sportprogramm bei diesen Personen so effektiv."


Bild: 30 Minuten Sport am Tag wären optimal. Zu mehr Bewgung motivieren auf dem Rad: Professor Martin Halle, Verena Bentele, Ingalena Heuck, Katy Albrecht, Professor Klaus Parhofer.
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