Das ZDF-Verbrauchermagazin "WISO" hat erhöhte
Keimzahlen in Hackfleisch bei drei Supermärkten gefunden. Im
Putenhackfleisch bei Lidl gab es sogar eine Überschreitung des
Warnwertes des Fäkalbakteriums E-coli. Die Ergebnisse präsentiert das
ZDF-Wirtschaftsmagazin in der Sendung am Montag, 4. März 2013, 19.25
Uhr.
WISO ließ stichprobenartig 16 Proben verpacktes Hackfleisch aus
der Kühltruhe und drei Proben von der Frischetheke der größten
deutschen Discounter und Supermarktketten Aldi, Lidl, Netto, Penny,
Edeka, Real, Rewe und Kaufland untersuchen. Unter strengster
Einhaltung der Kühlkette wurden diese Stichproben in einem
akkreditierten Labor des TÜV Rheinland nach den anerkannten
Prüfmethoden auf erhöhte Bakterien- und Gesamtkeimzahlen untersucht.
Das Ergebnis: In zwei von drei unverpackten Hackfleischproben der
Supermärkte wurde das Labor fündig mit deutlich erhöhten Werten
potenziell gesundheitsgefährdender Keime und zwar bei Edeka und Rewe.
Im gemischten Hack von Edeka wurden die Richtwerte der
Enterobakterien, also Darmkeime, und der Gesamtkeimzahl
überschritten, bei Rewe ebenfalls der Richtwert für Enterobakterien
sowie des Fäkalkeims E-coli. Diese Keime können Durchfallerkrankungen
verursachen, E-coli-Belastungen geben eindeutige Hinweise auf
mangelnde Hygiene bei der Herstellung.
Bei den Proben aus der Kühltruhe fand das Labor im verpackten
Putenhackfleisch von Landjunker bei Lidl neben einer
Richtwertüberschreitung beim Enterobakterium sogar eine
Überschreitung des Warnwertes beim Fäkalbakterium E-coli. Das spricht
ebenfalls für mangelnde Hygiene bei der Hackfleisch-Herstellung. Die
Experten vom TÜV Rheinland bewerteten das Lidl-Hackfleisch aufgrund
der Warnwertüberschreitung als nicht verkehrsfähig. Das Hackfleisch
hätte so nicht verkauft werden dürfen, da es nicht bis zum angegeben
Verbrauchsdatum haltbar war.
Trotz des überschrittenen Richt- und sogar eines Warnwertes teilte
Lidl auf Anfrage von "WISO" schriftlich mit, man bewerte das
beanstandete Putenhack als "uneingeschränkt verkehrsfähig".
Gleichzeitig hieß es, man habe den Hersteller mit den
Überschreitungen der Werte konfrontiert und um Mitteilung von
Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene gebeten. Bei einer Prüfung der
Produktionsabläufe des Herstellers hätten sich keine Auffälligkeiten
ergeben.
Auf Anfrage von "WISO" teilte Edeka mit, man habe unverzüglich in
dem Markt die Qualitäts- und Hygienemaßnahmen kontrolliert. Diese
Prüfungen hätten jedoch keine Auffälligkeiten ergeben, den
geschilderten Befund könne man sich deshalb nicht erklären. Rewe
erklärte, man habe in dem betroffenen Markt eine Untersuchung der
Hackfleischprodukte und Hygiene veranlasst: Von dem beanstandeten
Hack gehe keine gesundheitliche Gefahr aus - sofern es durcherhitzt
werde.
Die Experten des TÜV raten grundsätzlichen zum Durchbraten von
Hackfleisch bei mindestens 70 Grad, da so die meisten potenziell
gesundheitsgefährdenden Keime abgetötet würden. Bei allen anderen
Hackfleischprodukten waren die Prüfergebnisse einwandfrei.
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