fit und munter - "Mehr Genuss mit 65 plus!" - Tag der Zahngesundheit 2012 (AUDIO)

fit und munter

"Mehr Genuss mit 65 plus!" - Tag der Zahngesundheit 2012 (AUDIO)



ANMODERATION:

Bei der Karies-Vorsorge bei Kindern und Jugendlichen besetzt
Deutschland international einen Spitzenplatz. Doch wie steht es
eigentlich um die Mundgesundheit älterer Menschen - Diese Frage ist
zentrales Thema des diesjährigen "Tags der Zahngesundheit", unter dem
Motto: "Gesund beginnt im Mund - mehr Genuss mit 65 plus!".
Gleichzeitig gibt es zunehmend mehr Senioren, die zu Hause oder in
Pflegeheimen betreut werden und nicht mehr selbst zum Zahnarzt gehen
können - welche Möglichkeiten gibt es für diese Patienten?

Dazu berichtet Katrin Müller im Gespräch mit Professor Dietmar
Oesterreich, dem Vizepräsidenten der Bundeszahnärztekammer.

BEITRAG:

Senioren haben heute durchschnittlich mehr Zähne im Mund als
früher und viele ältere Menschen ernähren sich gesund und achten auf
ihre Mundgesundheit - für Dietmar Oesterreich, den Vizepräsidenten
der Bundeszahnärztekammer, ist das ein gutes Zeichen, aber durchaus
noch verbesserungswürdig:

O-Ton 1 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Bei den Kindern und Jugendlichen sind wir Spitze, aber bei den
Senioren haben wir nach wie vor Nachholbedarf. Wichtig ist darauf
hinzuweisen, dass mehr eigene Zähne auch mehr Pflegeaufwand bedürfen.
Das heißt, dass sowohl im häuslichen Bereich als auch in der
Zahnarztpraxis mehr Prävention eine Rolle spielen muss. Ganz konkret
heißt das, durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchung und professionelle
Zahnreinigung sein eigenes Krankheitsrisiko zu senken." (28 Sek.)

Denn Zahn- und Zahnfleischprobleme können sich auch auf den
Gesundheitszustand insgesamt auswirken:

O-Ton 2 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Entzündungen in der Mundhöhle spielen eine Rolle für die
Gesamtgesundheit, aber auch die Bakterien, die in der Mundhöhle den
gesamten Organismus befallen können." (10 Sek.)

Demnach sind besonders ältere Menschen anfällig für Paradontitis
und Wurzelkaries, was wiederum zum Beispiel zu Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, Diabetes- oder Rheuma-Beschwerden führen kann. Deshalb
empfiehlt Professor Oesterreich folgendes:

O-Ton 3 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Zweimal täglich Mundhygiene - Zähneputzen heißt das ganz konkret,
die Zahnzwischenräume einmal täglich gründlich pflegen, auch nach
Möglichkeit mit Zahnzwischenraumbürsten, weil die effektiver
reinigen. Daneben sind Zahnpasten mit Fluorid zu verwenden, und es
ist auch wichtig, den Zahnersatz gründlich zu pflegen, falls man ihn
trägt." (23 Sek.)

Besonders am Herzen liegen dem Vizechef der Bundeszahnärztekammer
dabei die Menschen, die nicht mehr allein zum Zahnarzt gehen können
und gepflegt werden müssen. Auch sie sollten unbedingt regelmäßig vom
Zahnarzt untersucht werden:

O-Ton 4 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Gerade bei immobilen Menschen und Pflegebedürftigen, bei denen
oftmals die Mundhygiene eingeschränkt ist, Kontrollmöglichkeiten
eingeschränkt sind, ist es nicht selten, dass bei diesen Menschen
gegebenenfalls ein Tumor entstehen kann. Desto eher man diese Belange
erkennt, desto besser kann der Patient behandelt werden." (20 Sek.)

Vor allem für Menschen in Pflegeheimen müsste demnach noch mehr
getan werden:

O-Ton 5 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Momentan ist es so, dass die Zahnärzte diese Tätigkeit
überwiegend ehrenamtlich wahrnehmen. Das heißt, sie machen
Hausbesuche, was auch nicht immer der Fall ist. Fakt ist aber, dass
diese Situation natürlich auch gesundheitspolitisch nicht ausreichend
finanziert und abgesichert ist." (19 Sek.)

Professor Oesterreich fordert deshalb von der Politik, auch für
pflegbedürftige, immobile Zahnpatienten und Menschen mit Behinderung
den Anspruch auf Prävention und Versorgung ähnlich wie jetzt schon
bei Kindern und Jugendlichen gesetzlich festzuschreiben.



Pressekontakt:
Dipl.-Des. Jette Krämer, Telefon: +49 30 40005-150, E-Mail:
presse@bzaek.de
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