fit und munter - Phytopharmaka - Wann helfen pflanzliche Arzneimittel?

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Phytopharmaka - Wann helfen pflanzliche Arzneimittel?


München, 01. August 2012 - Pflanzliche Arzneimittel werden oft und gerne bei leichten Beschwerden und zur Unterstützung einer Behandlung mit herkömmlichen Medikamenten eingenommen. Wie Phytopharmaka wirken und wann ihr Einsatz sinnvoll ist, erklärt Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de).

Pflanzenextrakte - flüssig oder trocken
Phytopharmaka sind Fertigarzneimittel, deren Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs sind. Die unterschiedlichen Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln, Tropfen, Saft, Zäpfchen, Salben und Cremes enthalten die Arzneipflanzen als Extrakt. Dieser wird durch Auszug der Pflanze mit Alkohol oder Wasser gewonnen. Wird das Lösungsmittel wieder entzogen, entsteht ein Trockenextrakt.

Pflanzliche Medikamente müssen wirksam und unbedenklich sein
Arzneimittel pflanzlicher Herkunft müssen genauso wie Medikamente mit chemischen Wirkstoffen speziellen Anforderungen genügen. Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Phytopharmakons müssen in klinischen Studien belegt werden. Bei Pflanzen, die schon sehr lange zu arzneilichen Zwecken genutzt werden, genügen Erfahrungsberichte, um die Eignung als Arzneimittel zu bestätigen. Die Qualität wird durch ein standardisiertes Herstellungsverfahren gewährleistet.

Wie wirken Phytopharmaka?
Ein pflanzliches Arzneimittel enthält meist ein Wirkstoffgemisch. Erst das Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile führt zur gewünschten Wirkung. Dabei können die Einzelkomponenten eigene Wirkungen besitzen oder unterstützend wirken, in dem sie die Aufnahme der Inhaltsstoffe verbessern und deren Stabilität erhöhen. Pflanzliche Medikamente regulieren Abläufe im Körper, die aus dem Gleichgewicht geraten sind. Ihre vollständige Wirkung entfalten sie deshalb manchmal erst nach Tagen bis Wochen.

Harmloses Grünzeug ohne Nebenwirkungen?
Auch pflanzliche Arzneimittel können Nebenwirkungen auslösen und sind nicht automatisch für jeden geeignet. Einschränkungen gelten oft für Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kinder, bei Störungen der Blutgerinnung sowie Nieren- und Lebererkrankungen. Auch bei pflanzlichen Medikamenten müssen die Dosierungsanleitung und die Hinweise zur Einnahmedauer eingehalten werden. Vorsicht bei Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten!

Kein Einsatz in der Akut- und Notfallmedizin
Mit wenigen Ausnahmen werden pflanzliche Arzneimittel nicht bei schweren, akuten Erkrankungen wie starken Schmerzen, Entzündungen oder bakteriellen Infektionen eingesetzt. Auch in der Notfallmedizin, z. B. bei Herzinfarkt oder Knochenbrüchen, finden sie keine Anwendung. Ausnahme ist beispielsweise der Herbstzeitlosen-Extrakt zur Behandlung von akuten Gichtanfällen.

Bewährte Anwendungen von Phytopharmaka
Bei vielen Beschwerden haben sich pflanzliche Medikamente zur Behandlung bewährt, wie etwa
- Ätherische Öle aus Thymian, Eukalyptus und Latschenkiefer bei Erkältung
- Silymarin aus der Mariendistel als Leberschutzmittel
- Weinlaub und Rosskastanie zur Stärkung der Venen
- Schöllkraut, Pfefferminze, Kamille, Kümmel zur Behandlung von Magen/Darmstörungen
- Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume als Einschlafhilfe und zur Beruhigung
- Bärentraubenblätter und Goldrute bei beginnendem Harnwegsinfekt
- Weißdorn zur Stärkung des Herzkraft
- Johanniskraut bei Stimmungsschwankungen und mittelschwerer Depression
Gut bewertete Ärzte, die mit Phytopharmaka arbeiten, finden Sie z.B. auf jameda (http://www.jameda.de/aerzte/naturheilverfahren/fachgebiet/).
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