fit und munter - Nabelschnurblut - Ein Allrounder für Eltern

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Nabelschnurblut - Ein Allrounder für Eltern

Nach wie vor fehlen beim Thema Einlagerung von Nabelschnurblut vielen Menschen der Zugang zu Aussagekräftigen Informationen. Dr. Jürgen Klaußner ist niedergelassener Frauenarzt in Wurzen/Sachsen. Für ihn ist Nabelschnurblut ein zukunftsträchtiges Thema und sollte in keiner Beratungsstunde fehlen. Im Interview nennt er Gründe, die für die Einlagerung sprechen. Zudem kann er Auskunft darüber geben, ab wann es ratsam ist, sich mit der Einlagerung von Nabelschnurblut auseinanderzusetzen, wenn sich Eltern für diese Art der Vorsorge interessieren.
Sprechen Sie die Nabelschnurblutaufbewahrung aktiv bei Ihren schwangeren Patientinnen an oder wird das Anliegen an Sie getragen?
Ich spreche niemanden direkt auf dieses Thema an. Wenn sie interessiert sind, fragen sie nach. Wenn nicht, bedränge ich sie nicht weiter. Ich habe als Arzt natürlich eine Aufklärungspflicht. Die Einlagerung von Nabelschnurblut geht zwar über die von den Krankenkassen vorgeschriebenen Beratungen hinaus, ist aber genau so wichtig. Nichts wäre für mich schlimmer, als der Vorwurf einer
jungen Mutter: „Warum habe ich bei Ihnen nichts darüber erfahren?“

Begegnen Ihnen Vorurteile zum Thema Einlagerung von Nabelschnurblut?
Eigentlich nicht. Die Eltern, die sich mit dem Thema auseinander setzen, sind meist schon sehr gut informiert. Ich biete ihnen zusätzliche Materialien, musste aber noch nie Fehlinformationen aus dem Weg räumen. Meist ist meine persönliche Meinung gefragt: Was halten Sie davon? Ist es das wert? Meine Antwort: Es ist eine Investition in die Zukunft und der Glaube an den medizinischen Fortschritt gehört dazu. Denn die Argumente für die Einlagerung vermehren sich mit jeder neuen, erfolgreich abgeschlossenen Studie: Hier sind wir noch lange nicht am Ende angelangt.

Gibt es eine bestimmte Art von Eltern – also beispielsweise medizinisch gebildete oder übervorsichtige – die sich für das Thema interessieren?
Nein, ganz im Gegenteil! Oftmals überraschen mich Eltern mit ihrer Entscheidung: Eltern, bei denen ich fest davon ausgegangen bin, dass sie sich zu einer Einlagerung entschließen, machen es dann doch nicht – und umgekehrt.

Ab wann sollten sich Schwangere mit dem Thema Nabelschnurblutaufbewahrung auseinander setzen?
Am Anfang müssen viele Mütter erst einmal verstehen, was in ihrem Körper passiert. Sie haben gerade in der ersten Hälfte der Schwangerschaft viele Beschwerden, obwohl der Bauch noch klein ist: Übelkeit und Kreislaufumstellung zum Beispiel. Dann sehen sie die ersten Bilder und sind
völlig fasziniert, wie groß der Embryo schon ist und das er sich bereits bewegt. Durch den vaginalen Schallkopf bekommen wir sehr genaue Bilder: Hirn, Herz und bald auch die Ärmchen sind zu sehen. Ab der 25. Schwangerschaftswoche beginnen die Vorbereitungskurse bei den Hebammen. Die Geburt wird somit für die Schwangeren immer greifbarer: Der richtige Zeitpunkt, um sich mit der Einlagerung von Nabelschnurblut auseinander zu setzen, ist dann gekommen.

Was denken Sie: Werden die Entscheidungen für oder gegen eine Einlagerung vom Kopf oder aus dem Bauch heraus entschieden?
Solche Dinge werden emotional entschieden! Und so vermittle ich auch die Informationen dazu. Ich habe nicht das Gefühl, dass kalte Fakten die Eltern überzeugen. Sondern es ist das positive Gefühl in ihrem Bauch, das sagt: „Mach es!“ Denn es geht um eine hoch emotionale Sache: Der Schutz des Kindes vor unnötigen Schmerzen und schweren Erkrankungen. Und hier haben die Eltern mit den eingelagerten Stammzellen eine „Wunderwaffe“ in der Hand.
Wenn sie das verstehen, entscheiden sie sich auch dafür!
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