fit und munter - Projekt „Gemeindeschwester“ muss überarbeitet werden

fit und munter

Projekt „Gemeindeschwester“ muss überarbeitet werden

Kammerversammlung verlangt Mitspracherecht der Ärzte

Die Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) fordert eine inhaltliche Neuausrichtung des Modell-projektes „Gemeindeschwester“. In einer Resolution
betont die Kammerversammlung, dass das Projekt nur eine Chance auf Realisierung hat, wenn es mit der Ärzteschaft und nicht gegen sie entwickelt wird. Die politischen Entscheidungs-träger werden hierbei zu einem ernst gemeinten konstruktiven Dialog aufgefordert.
„In der öffentlichen Diskussion stellen die Delegierten zu-nehmend eine unrealistische, idealisierte und antiquierte Vorstellung von dem neu einzuführenden Berufsbild einer‚Gemeindeschwester‘ fest. Der verklärte Blick auf alte DDR-Bilder riskiert eine Fehlentwicklung“, so der Stand-
punkt der Kammerversammlung. In ihrer Zusammenkunft am vergangenen Samstag forderte sie, dass der hohe Qualitätsstandard der ambulanten Medizin in der Bundes-republik im Interesse der Bürger gesichert bleiben muss.

Weiterhin einig waren sich die Delegierten darin, dass die Einführung einer „Gemeindeschwester“ diesen hohen qualitativen Standard der ambulanten Versorgung - den Facharztstandard - gefährden würde. „Die Schaffung einer
‚Dritten Säule‘ durch akademisierte Heilhilfsberufe ist un-nötig. Verantwortlichkeiten werden zersplittert, Kosten in die Höhe getrieben und die Bürokratie erhöht!“, erklärte Dr. Udo Wolter, Präsident der LÄKB, stellvertretend für die Kammerver-sammlung.

Qualifizierte medizinische Fachkräfte seien in der Regelversorgung am ehesten geeignet, Lücken in der flächen-deckenden Versorgung infolge des Ärztemangels zu ver-ringern. Für deren unmittelbare Führung müsse der ambu-
lant tätige Arzt verantwortlich sein. „Hierzu sind neu strukturierte Qualifizierungen des Praxispersonals zu schaffen“, heißt es in der Resolution.


Hintergrund:

Bereits im September diskutierte die Kammerversammlung über das in Lübbenau gestartete Modellprojekt „Gemeindeschwester“ und hob dabei ihre Bedenken - unter anderem zurFinanzierung - hervor. Eine Fortsetzung fand die Diskussionsrunde letzten Samstag, bei der auch Dr. Martina Münch, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied des brandenburgischen
Landtages, zugegen war.
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