Was geschieht in einem Menschen, der ganz bewusst seine Umwelt wahrnehmen, sich aber weder bewegen noch verständigen kann? Der - hilflos gefangen in einer scheinbar ausweglosen Situation - droht, am Leben zu verzweifeln? Der Franzose Jean-Dominique Bauby berührte mit seinem nahezu unfassbaren Schicksal und Mut in "Schmetterling und Taucherglocke" Leser und Kinozuschauer auf der ganzen Welt. Der mexikanische Erfolgsautor Anand Dilvar greift in einer packenden emotionalen Geschichte dasselbe Thema auf und hebt es gleichzeitig auf eine spirituelle Ebene, die den scheinbaren Gegensatz von Freiheit und Abhängigkeit in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.
Oft führen tragische Schicksalsschläge zu einem Bewusst-seinswandel und radikalem Aufbruch. "Heute bin ich dankbar für das Erlebte, es hat mein Leben vollkommen verändert", hört und liest man immer wieder von Betroffenen. Doch am Anfang stehen meist Wut und Verzweifelung. "Ich war völlig hilflos. Ich konnte nicht einmal blinzeln! Und ich konnte auch nicht den Blick abwenden oder meine Arme heben", beschreibt der Held in Dilvars Engel an meinem Bett seine Lage.
"Locked-in-Syndrom" nennen Mediziner dieses Phänomen, wobei der Patient nicht nur der Außenwelt ohnmächtig ausge-liefert ist, sondern auch seinen eigenen Erinnerungen und Emotionen. "Die Hilflosigkeit, die Schuldgefühle, der Groll, die Angst und die Unmöglichkeit, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen - all das traf in meinem Geist zusammen und machte mich nahezu wahnsinnig."
Nur zögerlich lässt sich der Ich-Erzähler auf einen tiefgreifenden Dialog ein, der ihn in Gestalt einer "inneren Führung" mit seinen Lebenslügen und seiner eigenen Verantwortung konfrontiert. Er entdeckt das unendliche Potenzial des menschlichen Geistes und erfährt, wie die eigene Einstellung zum Leben die entsprechenden Lebensumstände schafft und verändert. Er sieht allmählich seine Familie und seine Vergangenheit mit neuen Augen und lernt, sich selbst und anderen zu verzeihen. Ein Neuanfang ist möglich!
Dilvar gelingt es, mit einfachen Worten die Herzen zu berühren und ein komplexes Thema auch für die Leser greifbar zu machen, die sich bisher noch nicht mit Bewusstseinsarbeit auseinander-gesetzt haben. Diese zutiefst menschliche Geschichte lässt den Leser lachen und weinen, mitfühlen und verzeihen und vermittelt gleichzeitig eine
Botschaft, die dem Autor und Seminar-leiter besonders am Herzen liegt:
"Es ist unser Geist, der unsere Träume einengt oder befreit! Das wahre Glück finden wir in jedem Moment und in den einfachsten Dingen".
So können Wunder geschehen, wo wir sie nie erwartet hätten.
