fit und munter - Kardiologen keine 'Spitzenverdiener' - BNK dementiert aktuelle Zahlen der KBV

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Kardiologen keine 'Spitzenverdiener' - BNK dementiert aktuelle Zahlen der KBV

Kardiologen keine "Spitzenverdiener" - BNK dementiert aktuelle Zahlen der KBV

Erkelenz - Stellungnahme von Dr. Heribert Brück, Pressesprecher des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK), zur Falschmeldung der KBV, wonach fachärztlich tätige Internisten mit einem Jahreshonorar von 450.000 Euro die am besten verdienende Facharztgruppe stellen sollen.

Vor wenigen Tagen konnten wir niedergelassenen Kardiologen der Ärztepresse sowie zahlreichen Publikationen von Bildzeitung bis WELT zu unserem großen Erstaunen entnehmen, dass wir mit 450.000 Euro Jahreshonorar die Spitzenverdiener unter den Vertragsärzten sein sollen. Den Medienberichten lagen aktuelle Berechnungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zugrunde. Hierzu stellen wir fest: Die von der KBV veröffentlichten Zahlen sind falsch, und es ist unerträglich, dass der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Köhler diese falschen Zahlen veröffentlicht hat.

BNK-interne Berechnungen liefern ein gänzlich anderes Ergebnis: Bei einem Regelleistungsvolumen von derzeit durchschnittlich 55,43 Euro und durchschnittlich 890 Fällen ergeben sich pro Quartal knapp 50.000 Euro, im Bundesdurchschnitt also knapp 200.000 Euro brutto pro Jahr. Da die KBV der Aufforderung des BNK, ihre Zahlen offenzulegen, bislang nicht nachgekommen ist, können wir nur vermuten, dass in die Berechnungen auch die Vergütung für Sachkosten mit eingeflossen ist. Hierbei handelt es sich aber lediglich um einen durchlaufenden Posten, der dem Arzt ausschließlich zusätzliche Verwaltungskosten beschert. Es ist aus diesem Grund nicht legitim, diesen Posten dem Honorar zuzurechnen. Häufig vergessen wird leider auch, dass beispielsweise Invasivkardiologen und Nephrologen sehr hohe Betriebskosten zu decken haben. Eine differenzierte Betrachtung unserer Berufsgruppe ist deshalb zwingend erforderlich.

Für den BNK ist es nicht mehr hinnehmbar, dass die KBV wiederholt mit falschen Zahlen an die Öffentlichkeit gegangen ist und damit ein vollkommen irreführendes Bild unserer Situation vermittelt. Bereits bei der Analyse der KBV-Presseveröffentlichung zur Honorarentwicklung vom 28. Juni ist uns aufgefallen, dass bei der Berechnung des Gesamthonorars und des Honorars des einzelnen Arztes die Anzahl der Kardiologen von Jahr zu Jahr um knapp 90 schwankt. Das lässt sich durch normale Fluktuation nicht erklären; allerdings damit, dass bei den Berechnungen in verschiedenen Jahren unterschiedliche Arztgruppen den Kardiologen zugeordnet wurden: mal wurden ausschließlich Kardiologen berücksichtigt, dann wieder auch sonstige Fachinternisten. Den KBV-Zahlen zufolge scheinen einzelne Kardiologen deshalb "Gewinner" zu sein. Das ist jedoch nicht nachvollziehbar, da die Regelleistungsvolumina kontinuierlich sinken ? es wurden von der KBV also offensichtlich "Äpfel mit Birnen verglichen".

Ebenso wenig nachvollziehbar ist für BNK-Mitglieder die Tatsache, dass sie zum Teil mit RLV-Fallwerten von unter 50 Euro und einem Gesamt-RLV von weniger als 150.000 Euro pro Jahr auskommen müssen, um dann aus der Zeitung und dem Internet zu erfahren, dass sie mit 450.000 Euro Jahreshonorar die am besten verdienenden Vertragsärzte seien.

Aus Sicht des BNK ist es zweitrangig, ob aufseiten der KBV unsere Realität betreffend schiere Unwissenheit vorliegt oder ob eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit unterstellt werden muss. Beides werden wir im Namen unserer Mitglieder nicht mehr länger tolerieren.


Dr. med. Heribert Brück
Pressesprecher BNK e.V.
Tenholter Str. 43a
41812 Erkelenz
Tel.: 02431 2050
Fax: 02431 76003
hbrueck[at]kardiologie-erkelenz.de
http://www.bnk.de
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