fit und munter - VPI wendet sich an Bundespolitik: privates Feuerwerk im kleinen Kreis coronakonform möglich

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VPI wendet sich an Bundespolitik: privates Feuerwerk im kleinen Kreis coronakonform möglich


Im Zuge der aufflammenden Diskussion über mögliche Verbote privaten Feuerwerks zum diesjährigen Silvesterfest aufgrund der Corona-Pandemie hat der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) sich in dieser Woche an die Bundesregierung gewandt. In Schreiben an die Bundesminister Jens Spahn, Peter Altmaier und Horst Seehofer sowie an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist der Verband auf die derzeitigen Argumente einzelner Politiker und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) eingegangen und hat zudem die Folgen eines möglichen Verbots für die pyrotechnische und angrenzende Branchen skizziert.

"In diesen Tagen fordern gerade diejenigen am lautesten ein Verbot, die es bereits seit geraumer Zeit machen. Dieses Mal jedoch mit dem Argument der Corona-Pandemie und der Entlastung von Krankenhäusern. Es ist schnell ersichtlich, dass es den meisten aber nicht darum geht. Man zeigt sich hier in Teilen überraschend flexibel in der eigenen Argumentation, um Feuerwerk zu verhindern", sagt Thomas Schreiber, Vorstandsvorsitzender des VPI. "Das merkt man auch daran, dass im Nebensatz sofort die alten Kamellen hervorgekramt werden. Besonders beeindruckend ist das Vorgehen bei der DUH zu sehen. Letzte Woche wollte man den Menschen noch weismachen, Feinstaub aus Feuerwerk rufe - obwohl bereits durch Studien anders dargestellt - schwere Krankheitsverläufe der Virusinfektion hervor. Diese Woche gibt man sich plötzlich als Sprachrohr der Krankenhäuser, um ein Verbot zu erwirken."

Die in großen Teilen ungerechtfertigte Kritik war Anlass für den VPI, die Bundesregierung entsprechend zu informieren. "Wir haben volles Verständnis dafür, Großveranstaltungen abzusagen. Die Gesundheit der Menschen geht vor. Feierlichkeiten in großen Rahmen lassen sich im Zuge der notwendigen Maßnahmen zur Sicherheit aller nicht umsetzen. Dass jetzt gerade die, die ein Verbot privaten Feuerwerks fordern, große zentrale Feuerwerke oder Lichtershows als Ersatz vorschlagen, halten wir jedoch für ein desaströses Krisenmanagement. Zugleich zeigt dieser Vorschlag die wahre Intention der Kritiker. Das haben wir unter anderem verdeutlicht", beschreibt Thomas Schreiber die Inhalte der Anschreiben. Des Weiteren hat der VPI erläutert, dass die Verbandsmitglieder private Feuerwerke im kleinen Kreis als coronakonforme Möglichkeit des Feierns ansehen. "Selbst bei einer weiteren Verschärfung der Corona-Regeln kann privates Feuerwerk möglich sein. Sicherheitsabstände genauso wie Kontaktbeschränkungen sind einhaltbar. Privates Silvesterfeuerwerk trägt ohne Frage einen Teil zum gesellschaftlichen Miteinander in diesen Tagen bei."

Ebenfalls hat der VPI sowohl die Bundeskanzlerin als auch die Bundesminister nochmals daran erinnert, dass das Silvesterfeuerwerk Brauchtum und Tradition zugleich ist. Für Millionen Menschen ist das Abbrennen von Feuerwerk Freude, Leidenschaft und Emotion. "Die Schönheit des Feuerwerks, die Emotionen, die wir damit verbinden und das Miteinander, das dadurch erzeugt wird, lässt Menschen in Frieden und mit Freude zusammenkommen. Das zu verbieten wäre ein kultureller Verlust für unsere Gesellschaft", sagt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des VPI.

Verletzungen überwiegend durch illegales Feuerwerk

Der VPI bestreitet nicht, dass es durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern oder der Nutzung illegaler Feuerwerkskörper mitunter zu Verletzungen am Jahresende kommen kann. Aber es sind eben genau die illegalen Feuerwerke, die aufgrund ihrer deutlich höheren Sprengkraft und ihrer Zusammensetzung gefährlich sind. Wie auch das Bundesamt für Materialforschung und -prüfung (BAM) bestätigt, können "illegale Knallkörper [...] zu erheblichen Verletzungen führen. Diese enthalten oft nicht nur Schwarzpulver, sondern sind mit einem viel stärker reagierenden Blitzknallsatz gefüllt oder enthalten eine deutlich größere Nettoexplosionsmasse (NEM). Zudem ist nicht gewährleistet, dass vom Moment des Anzündens bis zum Zünden des Knallkörpers auch genügend Zeit bleibt, um den benötigten Sicherheitsabstand zu erlangen." Außerdem zeigen die Reklamationsstatistiken der Verbandsmitglieder, dass die jährlichen Reklamationen mit Personenschäden signifikant gering sind. Diese bewegen sich unterhalb eines einstelligen Promille-Bereichs - bei vielen Millionen verkaufter Einzelartikel.

Auch erste Äußerungen von Medizinern wie beispielsweise denen von Herrn Dr. med. Philippus Schöttes, Leitender Oberarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum Dortmund, gegenüber dem WDR, zeigen, dass unter Experten Zweifel darüber bestehen, dass es zu Silvester aufgrund der doch überschaubaren Anzahl an Verletzungen zu Engpässen in der intensivmedizinischen Versorgung von Coronapatienten kommen wird.

Verbot hätte wirtschaftliche Konsequenzen für die gesamte Branche, aber auch für den Handel und die Logistik

Ein Verbot würde nach Ansicht des VPI auch dazu führen, dass die Nutzung illegalen Feuerwerks ansteige. Zudem würde es die Branche hierzulande hart treffen. "Es ist davon auszugehen, dass ein Verbot in Summe einen unumkehrbaren und somit dauerhaften Wegfall der gesamten pyrotechnischen Industrie in Deutschland zur Folge hätte. Dies betrifft nicht nur die Silvester-, sondern gleichfalls die Großfeuerwerker. Mehr als 3.000 Mitarbeiter allein in unserer Branche würden ihren Job verlieren. Weitere, in angeschlossenen Branchen, könnten folgen", so Schreiber weiter. "Wir halten ein Verbot generell für unverhältnismäßig. Sollte ein solches jedoch unerwartet kommen, bräuchte allein die pyrotechnische Branche finanzielle Unterstützungsleistungen in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags. Auch in der Logistikbranche und im Bereich des Handels wären Hilfen notwendig", sagt Schreiber. "Dies haben wir gegenüber unserer Bundeskanzlerin und den Bundesministern gleichfalls verdeutlicht. Wir sind uns aber im Klaren darüber, dass bei solchen Überlegungen auch wieder die Stimmen laut werden, die meinen, dass wir eine solche Unterstützung dann nicht benötigen werden. Denen möchte ich sagen: Hier geht es um Existenzen von Familien, von Einzelnen und einer ganzen hierzulande ansässigen Branche."

Zum Verband

Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) ist das Sprachorgan für 21 Mitgliedsunternehmen aus Deutschland. Der VPI betreut Hersteller von Silvester-, Groß- und Bühnenfeuerwerken sowie Hersteller von pyrotechnischer Munition. Diese sind im gesamten Bundesgebiet ansässig. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft.

Pressekontakt:

Verband der pyrotechnischen Industrie
RA Klaus Gotzen
An der Pönt 48
40885 Ratingen
Telefon: 02102 / 18 62 00
E-Mail: mailto:info@feuerwerk-vpi.de Web: http://www.feuerwerk-vpi.de
Twitter: https://twitter.com/VPI_Presse

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OTS: Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)

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