fit und munter - Warum Unordnung unglücklich macht

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Warum Unordnung unglücklich macht

Die meisten Menschen haben sich noch nie bewusst mit der Frage beschäftigt, welche Auswirkungen Unordnung auf sie hat.
Die Tür zum Abstellraum wird schnell wieder verschlossen, das Chaos bewusst ausgeblendet.
Viel zu anstrengend scheint der Weg in Richtung Ordnung und Struktur. Denn eins ist klar: Beim Ausmisten investiert man Arbeit und Zeit und vergießt möglicherweise die ein oder andere Schweißperle. Doch weitaus beängstigender als die Anstrengung erscheint die bevorstehende Flut an Emotionen, die das Aufräumen unweigerlich mit sich bringt. Zu Hause Ausmisten kann ein langer und mental anstrengender Prozess sein bei dem es manchmal auch um enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen an uns selbst oder an Andere geht. Da werden Erinnerungen an schöne und schmerzliche, peinliche und lustige Momente entstaubt. Und als ob das nicht anstrengend genug wäre, müssen fundamentale Entscheidungen getroffen werden. Wird es noch einmal Nachwuchs geben oder werden die Babyklamotten nun endgültig aussortiert? Wie würde Tante Edelgard reagieren, wenn sie erführe, dass der scheußliche Kronleuchter ein neues Zuhause auf dem Wertstoffhof gefunden hat? Bedeutet es die Erinnerung an alte Zeiten nicht wertzuschätzen, wenn die Sammlung an Konzerttickets in die blaue Tonne wandert?
Dinge wegzuwerfen kann sich wie ein Verlust der eigenen Identität anfühlen. Diese sentimentale Bindung ist auch ein Grund warum Menschen emotional so am Boden sind, wenn sie durch Diebstahl, Brand oder einen Wasserschaden alles verlieren.
Doch all diese Dinge können uns auch in der Vergangenheit festhalten und verhindern im Hier und Jetzt glücklich zu werden.
Denn Dinge die unbenutzt, vernachlässigt, vergessen oder gar unerwünscht sind, haben eine negative Wirkung auf uns, blockieren uns und verlangsamen unser Leben. Und umso länger diese Dinge behalten werden, umso stärker wird das negative Gefühl.
Ein aufgeräumtes Zuhause hingegen ebnet den Weg in ein bewussteres und glücklicheres Leben.
Haben wir nicht ständig Dinge vor uns, die wir eigentlich benutzen sollten, werden wir nicht permanent an Unerledigtes erinnert. Lassen wir Dinge los, von denen wir einmal glaubten, sie zu brauchen, schaffen wir Platz für Leben, Freude, Ideen, Momente; für Dinge, die wir wirklich brauchen. Wir legen mentalen Ballast ab. Wo uns einst Chaos aus unserer inneren Mitte riss, kommen wir nun wieder zur Ruhe. Dies konnten auch US-Wissenschaftler in einer Studie bestätigen. Anhand des Cortisol-Spiegels ihrer Probanden konnten sie nachweisen, dass beruflich stark eingebundene und damit oft gestresste Menschen eben nicht zur Ruhe kommen, wenn sie abends ein chaotisches Zuhause empfängt.
Dass im Gegensatz dazu Ordnung für innere Ruhe sorgen kann, macht sich die Psychotherapie zunutze. Im Rahmen einer Therapie wird psychisch Kranken oft empfohlen ihre Wohnung aufzuräumen.
Abschließend kann also gesagt werden, dass das Entfernen von Gerümpel deshalb so wirksam ist, weil mit dem Ordnen der Außenwelt entsprechende Prozesse in unserem Inneren ablaufen. Alles um uns herum, vor allem unsere häusliche Umgebung, spiegelt unser Inneres. Indem wir unser Zuhause verändern, verändern wir die Möglichkeiten in unserem Leben.
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