Vielen Erwachsenen in Deutschland ist nicht bewusst, dass sie
trotz Masernimpfung ungeschützt sind. Wer nach 1970 geboren wurde und in der
Kindheit nur eine Impfung erhielt, sollte den Schutz dringend nachholen, wie das
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" schreibt. Heute weiß man, dass die erste
Dosis nicht immer anschlägt. Seit 2000 werden daher für Kinder zwei Impfungen
empfohlen - die erste zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, die zweite im Alter
von 15 bis 23 Monaten.
Die Hälfte der Erkrankten musste in die Klinik
Auch wer unsicher ist, ob überhaupt eine Impfung erfolgte, sollte sich
immunisieren lassen. "Wichtig ist dies vor allem vor Fernreisen", sagt
Professorin Marylyn Addo, Leiterin der Infektionsabteilung am Uniklinikum
Hamburg-Eppendorf. Erwachsene sind keineswegs vor der vermeintlichen
Kinderkrankheit geschützt. Bei den jüngsten Masernwellen war etwa die Hälfte der
Betroffenen älter als 20 Jahre. Bei ihnen verläuft die Infektion besonders
schwer. Etwa die Hälfte der 543 Patienten, bei denen 2018 eine Infektion
festgestellt wurde, musste im Krankenhaus behandelt werden - besonders Kinder
zwischen einem und vier Jahren sowie Erwachsene zwischen 20 bis 39. Bei bis zu
einem Fünftel kommt es zu Komplikationen wie Entzündungen von Mittelohr und
Lunge. Bei einem von 1.000 Erkrankten entzündet sich das Gehirn, mitunter mit
bleibenden Schäden.
Masern-Erreger sind hochansteckend
Die Masern-Erreger zählen laut Addo "zu den ansteckendsten, die wir kennen". Für
eine Übertragung muss man den Erkrankten nicht einmal berühren. Oft genügt es,
wenn man dieselbe Luft atmet. "Schon wer mit einem Infizierten im Bus fährt,
kann sich anstecken", sagt die Expertin. Selbst wenn sich ein Patient zum
Beispiel in einer Arztpraxis nicht mehr im Raum befindet, kann es zu einer
Übertragung kommen. In feinen Tröpfchen in der Luft überleben die Masernviren
bis zu zwei Stunden.
Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 12/2019 A liegt aktuell in den meisten
Apotheken aus.
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