fit und munter - Digitale Gesundheitsreform: Deutsche sind Fans von Medizin-Apps / Studie zur Digitalisierung europäischer Gesundheitssysteme zeigt Optimierungsbedarf

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Digitale Gesundheitsreform: Deutsche sind Fans von Medizin-Apps / Studie zur Digitalisierung europäischer Gesundheitssysteme zeigt Optimierungsbedarf


Die Deutschen sind begeistert von
Gesundheits-Apps. 81 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben, dass
vor allem Langzeiterkrankungen wie Diabetes mithilfe vernetzter
digitaler Lösungen besser behandelt werden können. Beispielsweise
ließen sich Medikamente exakter dosieren und Fehler durch ein
automatisiertes Monitoring von Vital- und anderen Daten vermeiden, so
die Auffassung in der Bevölkerung. Rund jeder zweite Patient ist
allerdings mit dem aktuellen Angebot von Apps in der Praxis nicht
zufrieden. Das sind Ergebnisse der Studie "European Study on the
Digitalisation of the Healthcare Pathways" von Sopra Steria
Consulting, für die 1.200 Bürgerinnen und Bürger sowie 35
Gesundheitsexperten aus Belgien, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Norwegen und Spanien befragt wurden.

Patienten in Deutschland sind offen für die Unterstützung des
Behandlungsverlaufs und Pflege durch digitale Lösungen, so die
Studie. Das gilt auch für aus der Fitness- und Lifestylebranche
bekannte Apps zur Optimierung von Bewegung und Ernährung. 59 Prozent
der Befragten sind der Ansicht, dass sich durch den Einsatz
vernetzter Geräte wie Smartwatches und die Auswertung von Bewegungs-,
Ernährungs- und Schlafdaten durch Apps die Prävention und Behandlung
von Krankheiten deutlich verbessern ließe. 53 Prozent sehen zudem
Potenzial für mehr Patientenorientierung und Services, beispielsweise
wenn Ärzte Sprechstunden per Smartphone oder Tablet anbieten.
Praktische Hilfen auf und mit dem Smartphone und der stärkere Einsatz
von Wearables in der Behandlung sollten somit aus Sicht der
Bevölkerung bei Digitalreformen im Gesundheitswesen eine
Schlüsselrolle einnehmen.

"Dafür müssen sich jedoch die Rahmenbedingungen für die Zulassung,
Finanzierung, Implementierung sowie die Nutzerfreundlichkeit weiter
verbessern. Ziel sollte es sein, einen nachhaltigen Mehrwert für
Patienten und das gesamte Gesundheitssystem zu schaffen", sagt Dr.
Tina Wulff, Senior Consultant Digital Healthcare bei Sopra Steria
Consulting. 90 Prozent der Deutschen würden laut Studie
Smartphone-Erinnerungen an Arzttermine und Hinweise zu möglichen
Wechselwirkungen zwischen Medikamenten nutzen. 70 Prozent würden
Lifestyle-Funktionen wie Diät-Tipps oder eine Sportberatung in
Anspruch nehmen. Das jedoch nur, wenn innovative nutzerfreundliche
Lösungen zur Verfügung stünden. Gegenwärtig sind jedoch 52 Prozent
der Befragten in Deutschland unzufrieden mit der derzeitigen
Entwicklung von Monitoring-Apps, 60 Prozent mit den telemedizinischen
Beratungsangeboten. Die Folge: Bisher verwenden trotz
App-Begeisterung nur elf Prozent der Deutschen Smartwatches und Apps,
die ihren Lebenswandel und ihre Gesundheit monitoren. Acht Prozent
führen beispielsweise regelmäßig digital Buch über Blutzuckerwerte
und Bluthochdruck, um Krankheiten entgegenzuwirken.

Gesetzesinitiative zur App auf Rezept

Die Bundesregierung möchte die Nutzung von Gesundheits-Apps
ebenfalls vorantreiben. Gesundheitsminister Jens Spahn hat ein
entsprechendes Gesetz vorangebracht, über das der Bundestag im Herbst
berät. Ab 2020 sollen Ärzte Apps verschreiben können, die
Krankenkassen sollten dann die Kosten für ein digitales
Diabetes-Tagebuch oder die Zyklusüberwachung zur Empfängnisverhütung
über das Smartphone übernehmen. Dafür müssen die Hersteller den
Patientennutzen innerhalb eines Jahres beim Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nachweisen, und sie müssen
Datensicherheit und Datenschutz gewährleisten.

In anderen Ländern sind Apps bereits Teil der
Versorgungslandschaft. In Spanien gibt es beispielsweise mit
"Diabetes Menú" eine Diabetes-App auf Rezept. Sie wurde 3.000
Pilotpatienten verschrieben. Zuvor wurde die Software von Experten
wissenschaftlich auf ihren Nutzen hin untersucht und von den
Gesundheitsbehörden freigegeben. Insgesamt ist die Bevölkerung in
Spanien zufriedener mit dem Entwicklungsstand von Gesundheits-Apps.
Laut der Studie sind 41 Prozent der Spanier mit der App-Entwicklung
und Nutzung im Gesundheitswesen in ihrem Land zufrieden, deutlich
mehr als in den übrigen fünf untersuchten Staaten.

Entwicklungen mit validiertem Nutzen gesucht

"Der Markt und das Angebot von Gesundheits-Apps in Deutschland ist
derzeit noch intransparent, oft wissen Patienten nicht, welche Apps
für ihr Krankheitsbild zur Verfügung stehen, passend und wirksam
sind", so Dr. Wulff. "Den vielen Chancen und Möglichkeiten durch die
Integration von Apps in den Behandlungsverlauf müssen auch immer auch
die Evidenz ihrer Wirksamkeit gegenüberstehen, um Investitionen
gezielt zu steuern. Entsprechende Studien sind oft langwierig. Auch
Ärzten und Patienten fällt es zumeist nicht leicht, digitale Lösungen
mit klassischen Aufzeichnungen zu vergleichen und den Mehrwert
konkret zu beurteilen", so Dr. Wulff.

Ärzte genießen größeres Vertrauen als Google und Co.

Die für die Studie befragten Gesundheitsexperten raten dazu, Apps
mit deutlichem Nutzen für die Ärzteschaft gezielter zu fördern, damit
diese ihre Skepsis überwindet und Patienten digitale Angebote
verschreibt. Die Leistungserbringer gelten auch bei den großen
Technologieanbietern Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft
(GAFAM) als Schlüsselfiguren, um Gesundheits-Apps erfolgreich zu
entwickeln und einzuführen - Mediziner, Krankenkassen und Apotheken
genießen bei Patienten das größte Vertrauen. 72 Prozent der Befragten
hören auf ihre direkten Ansprechpartner, wenn es um die Nutzung
digitaler Anwendungen für die Behandlung von Krankheiten geht. Zum
Vergleich: Nur 39 Prozent vertrauen den Anbietern innovativer
E-Health-Angebote, 25 Prozent würden dem Rat der GAFAM folgen.
Nationale Initiativen "sollten diesen Trumpf ausspielen und basierend
auf ihrer Expertise, datenschutzkonforme Apps aus dem Blickwinkel der
Patienten und Leistungserbringer entwickeln, um eine »digitale
Souveränität« zu behalten", so Dr. Wulff von Sopra Steria Consulting.

Über die Studie:

Für die Studie "European Study on the Digitalisation of the
Healthcare Pathways" wurden im Auftrag von Sopra Steria Consulting
1.200 Bürger aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien,
Norwegen und Spanien sowie 35 Gesundheitsexperten befragt. In
Deutschland wurden 200 Bürger online und fünf Experten per Telefon
interviewt. Die Studie führte das Marktforschungsinstitut Ipsos im
Zeitraum Juli 2018 bis März 2019 durch.

Infografik: http://bit.ly/Infografik_HealthcareStudie

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 45.000
Mitarbeitern in 25 Ländern erzielte Sopra Steria 2018 einen Umsatz in
Höhe von 4,1 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.

Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom



Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219,
E-Mail: birgit.eckmueller@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de

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