"S. aureus könnte ein
wichtiger Risikofaktor sein, der zur Lebensmittelallergie bei Kindern
mit atopischem Ekzem beiträgt", besagen die neu veröffentlichten
Studienergebnisse, die Professor du Toit heute im Rahmen des
"Presidential Symposium on Immunomodulation in Food Allergy"
(Practall 2018) präsentierte. Diese Ergebnisse wurden vor zwei Tagen
im "Journal of Allergy and Clinical Immunology" veröffentlicht und
erstmals im Rahmen einer Kongresssitzung präsentiert.
"Wir wissen noch nicht, welche genauen Mechanismen von der
atopischen Dermatitis zu Lebensmittelallergien führen, aber unsere
Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Staphylococcus aureus ein
wichtiger Faktor sein könnte, der zu diesem Ergebnis beiträgt", sagt
Dr. Olympia Tsilochristou, die leitende Autorin dieses
wissenschaftlichen Beitrags. Diese Studienergebnisse entstammen einer
explorativen Sekundäranalyse von Daten aus der bahnbrechenden Studie
"Learning Early About Peanut Allergy" (LEAP), die Professor Lack am
King''s College in London geleitet hat. Die Autoren belegten, dass
Kinder mit schwerer atopischer Dermatitis (AD) und/oder einer
Eierallergie, deren Haut eine Kolonisierung mit S. aureus aufwies,
höhere sIgE-Werte gegen Erdnüsse und Eiweiß hatten als Kinder, die
noch nie Kolonien von S. aureus ausgesetzt waren. Bemerkenswert ist,
dass diese Ergebnisse unabhängig von der Schwere der AD waren.
Außerdem zeigte sich, dass die Eierallergie bei Kindern mit einer
Kolonialisierung der Haut und/oder der Nase mit S. aureus eher bis
zum Alter von 5 oder 6 Jahren weiterbestand. Dies ist wichtig, da die
meisten Kinder mit Eierallergie in der Regel vor diesen Zeitpunkten
aus dieser Allergie "herauswachsen". Interessanterweise berichteten
die Autoren auch, dass Kinder mit S. aureus auf der Haut und/oder in
der Nase mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Erdnussallergie
entwickelten, , obwohl ihnen schon ab ihrer Aufnahme in die Studie
Erdnussprodukte verabreicht worden waren. Auch diese Ergebnisse waren
unabhängig von der Schwere der AD.
"Die Rolle von S. aureus sollte bei zukünftigen Studien
berücksichtigt werden, die darauf abzielen, die Toleranz gegenüber
Lebensmittelallergenen bei Säuglingen mit AD zu fördern und zu
erhalten", sagte Professor du Toit, Mitautor dieses Artikels und
führender Autor früherer LEAP-Publikationen. Professor Lack betonte
zum Abschluss: "Weitere prospektive Längsschnittstudien, die S.
aureus mit fortgeschritteneren Techniken und interventionellen
Studien messen werden und die S. aureus bei Kleinkindern ausmerzen
sollen, werden dazu beitragen, seine Rolle bei der Entwicklung von AD
oder Lebensmittelallergie zu erklären."
Diese Studienergebnisse sind wichtig, da bei der Analyse der
Schweregrad der AD berücksichtigt wurde. In der bisherigen Literatur
wurde vermutet, dass die Kolonisation mit S. aureus bei AD mit einer
Sensibilisierung gegenüber Lebensmitteln in Verbindung stehen und die
Allergie durch den Schweregrad der AD beeinflusst werden dürfte. S.
aureus wurde schon früher mit der Entwicklung und Schwere von
atopischen Erkrankungen wie AD, allergischer Rhinitis und Asthma in
Verbindung gebracht und die heute im Rahmen des Präsidialsymposiums
vorgestellten Ergebnisse ergänzen diese Beobachtungen hinsichtlich
der Entwicklung von Lebensmittelallergien insoweit, dass diese
Allergien unabhängig vom Schweregrad der AD sind.
Die EAACI möchte diese Gelegenheit ergreifen, um die Dynamik der
neuen Generation von Allergikern unter ihren Mitgliedern
hervorzuheben. Dr. Olympia Tsilochristou, die am King''s College in
London arbeitet, war aktives Juniormitglied der Akademie und wurde
einst mit einem klinischen Stipendium der EAACI ausgezeichnet.
Über EAACI
Die Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie
(EAACI) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich mit den
Bereichen von allergischen und immunologischen Erkrankungen wie
Asthma, Rhinitis, Ekzeme, berufsbedingten Allergien, Lebensmittel-
und Medikamentenallergien sowie Anaphylaxie beschäftigt. Die EAACI
wurde 1956 in Florenz, Italien, gegründet und hat sich zum größten
medizinischen Verband in Europa auf dem Gebiet der Allergie und
klinischen Immunologie entwickelt. Sie umfasst mehr als 10.000
Mitglieder aus 122 Ländern sowie über 60 nationale und internationale
Mitgliedsgesellschaften.
In den vergangenen 63 Jahren hat die EAACI ihre Ressourcen für die
Verbesserung der Gesundheit von Menschen eingesetzt, die von
allergischen Erkrankungen und Asthma betroffen sind. Mit ihrer
Erfahrung und ihrem Wissen in der Allergie-Wissenschaft ist die EAACI
die wichtigste Quelle für Fachwissen in Bezug auf alle Aspekte von
Allergie-Erkrankungen und Asthma in Europa und darüber hinaus.
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