fit und munter - Einzigartig in Deutschland: Schlaganfallstation des Klinikums Dortmund zertifiziert

fit und munter

Einzigartig in Deutschland: Schlaganfallstation des Klinikums Dortmund zertifiziert

Was bislang nur an Intensivstationen vergeben wurde, hat nun auch die
Schlaganfallstation des Klinikums Dortmund erhalten: Als erste Stroke-Unit
deutschlandweit wurde die Station A12s als besonders angehörigenfreundlich
zertifiziert und gilt somit auch als Vorreiter in Sachen Angehörigeneinbindung.
Drei Jahre lang ist das Zertifikat der Stiftung Pflege e.V. gültig.
Sie gilt als besonders aufgeschlossen und hilfsbereit gegenüber Angehörigen von
Patienten: Was im ersten Moment wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist im
Rahmen der Zertifizierung mit vielen Auflagen verbunden. Unter anderem musste
die Schlaganfall-Station A12s eine durchgehende Besuchszeit – für Ausnahmen
also sogar nachts – genauso vorweisen wie stets offene Türen und das Einbinden
von Angehörigen in den Heilungsprozess. „Viele Patienten, vor allem Demenzkranke,
sind ruhiger, wenn Angehörige dabei sind“, sagt die stellvertretende
Pflegebereichsleitung der Stroke-Unit, Gabriela Prodöhl. „Das ist zwar eine Umstellung
für uns, aber es lohnt sich für die Betroffenen, ihre Angehörigen und
letztlich profitieren auch wir davon.“

Schlaganfälle haben auch auf das soziale Umfeld Auswirkungen

Um drängende Fragen von Angehörigen ausführlich beantworten zu können, stehen
Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte ebenfalls rund um die Uhr zur Verfügung.
„Früher spielte das emotionale Befinden eine viel geringere Rolle“, erklärt
Andrea Besendorfer, Pflegewissenschaftlerin im Klinikum Dortmund. Zahlreiche
Studien belegen inzwischen, dass die Nähe von Angehörigen eine überlebenswichtige
Funktion einnehmen kann. „Die emotionale Komponente wurde in der
Vergangenheit zu wenig beachtet. Schlaganfälle reißen Menschen mitten aus
dem Leben – von jetzt auf gleich ist alles anders. Das betrifft nicht nur den Patienten,
sondern meist dessen gesamtes Umfeld.“, so Besendorfer.

Direkte Kommunikation vereinfacht auch post-stationäre Planung

Für den Sozialdienst birgt der direkte Kontakt zu Angehörigen ebenfalls viele Vorteile:
Die Betreuung während und nach der stationären Behandlung lässt sich
vielfach leichter planen und das Umfeld des betroffenen Patienten kann so umfangreicher
unterstützt werden. „Natürlich stößt man in diesem System dennoch
an Grenzen“, so Prodöhl. „Letztlich steht immer der Patient im Fokus und
manchmal ist eine ruhige Umgebung unbedingt notwendig, um erfolgreich therapieren
zu können.“

Verantwortlich für das Zertifikat ist die Stiftung Pflege e.V., welche bislang ausschließlich
Intensivstationen ausgezeichnet hat.
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