fit und munter - Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 2. September 2018, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

fit und munter

Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 2. September 2018, 19:20 Uhr vom BR im Ersten


Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

USA / Kanada: 9/11 - die Gestrandeten von Gander / In Gander,
Neufundland, landeten am 9. September 2011 zwei Dutzend
Passagierflugzeuge, die während der Atlantiküberquerung auf dem Weg
in die USA umgeleitet wurden. Über 6000 Menschen mussten eine Woche
lang untergebracht werden, in einem Städtchen mit nur wenig mehr
Einwohnern. Aber die Bewohner von Gander zögerten nicht, sie öffneten
ihre Häuser und ihre Herzen für die Menschen "from away", von
anderswo. Das Broadway-Musical "Come From Away" erzählt die
Geschichte einer kleinen Stadt mit großem Herzen. Aus dem Guten
entstand auch Gutes für Gander. Viele Musicalbesucher reisen
plötzlich nach Neufundland, um die "guten Menschen" von Gander zu
besuchen. Jetzt gibt es sogar kleine 9/11-Touren, bei denen man dann
echte Gutmenschen treffen kann, so auch Dianne Davis, die als
Lehrerin in ihrer Schule Platz schaffte, oder den Dorfpolizisten Oz,
der heute gerne mal die Touristen zu Ehrenneufundländern macht.
(Autorin: Christiane Meier, ARD New York)

USA: Endstation Motel / Leben im Hotel - viele denken, das sei
Luxus, den sich nur wenige leisten können. Doch nicht in den USA und
nicht für Theresa Cooper: Als sie ihr Haus in Brunswick im
Bundesstaat Georgia verlassen musste, weil es voller Schimmel war,
fand sie keine andere Bleibe als ein Motelzimmer. Dort lebt sie nun
bereits seit mehreren Monaten mit Tochter und Enkeln - ein
Teufelskreis: Fast ihr ganzes Geld geht für die Miete drauf - 1200
Dollar für ein heruntergekommenes Zimmer ohne frische Handtücher oder
Bettwäsche. Wie ihr geht es vielen Menschen: Manche leben seit Jahren
in Motelzimmern. Sie haben Jobs, aber oft nur von Woche zu Woche,
ohne richtigen Arbeitsvertrag und bekommen nicht mehr als den
Mindestlohn bezahlt. In der Region leben 20 Prozent der Menschen
unterhalb der Armutsgrenze. Zwei Frauen versorgen jetzt die
unfreiwilligen Motelgäste in ihrer Freizeit mit Essen, denn zu oft
stehen diese Leute vor der Frage, ob sie ihr Geld für die Miete oder
Lebensmittel ausgeben. Claudia Buckenmaier hat Amerikanerinnen und
Amerikaner getroffen, die dennoch nicht ihren Mut und ihre Zuversicht
verlieren. (Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD Washington D.C.)

Iran: Der gute Mensch von Mashad / Dr. Nabi geht in iranische
Gefängnisse und macht den Straftätern Mut: "Wenn Ihr eines Tages
entlassen werdet, habt Ihr einen Platz: bei mir!" Er stellt Menschen
ein, die ansonsten keinen Platz in der Gesellschaft der Islamischen
Republik gefunden hätten. Ehemalige Drogendealer, Frauen, die ihren
Körper verkauften, Mörder - "für mich sind alle Menschen gleich. Wer
sind wir, um über die urteilen zu dürfen?" Dr. Nabi merkt, dass die
Gefängnisse in letzter Zeit immer voller werden. Die wirtschaftlich
miserable Lage, Korruption und Armut bringen die Bevölkerung an den
Rand der Verzweiflung. "Die Armut", sagt Dr. Nabi, "hat die größte
Macht: Sie lässt sogar eine Mutter ihr Kind verkaufen." (Autorin:
Natalie Amiri, ARD Teheran)

Italien: Carabinieri für "Made in Italy" / Wenn es ums Essen geht,
dann verstehen die Italiener keinen Spaß: Sie sind bereit, deutlich
mehr Geld für gute Lebensmittel und heimische Produkte auszugeben als
beispielsweise wir Deutschen. Und "Made in Italy" ist für
italienische Verbraucher eine Qualitätsgarantie. Allerdings mischen
nur zu häufig vor allem die Pasta-Hersteller australischen Weizen mit
italienischem, oder die Milch für Mozzarella kommt aus Spanien. Die
Angst vor gentechnisch veränderten Zutaten oder Glyphosat ist groß.
Doch Italien produziere selber nicht genug Lebensmittel, beteuern die
Großunternehmen, während die kleinen Erzeuger schimpfen, die
multinationale Food-Industrie mache sie kaputt. Seit fünf Jahren ist
eine Spezialeinheit der Carabinieri im Land unterwegs und
kontrolliert Herkunft und Qualität der Zutaten in der
Nahrungsmittelproduktion, denn "Made in Italy" ist Gesetz: Wo Italien
draufsteht, muss auch Italien drin sein. (Autorin: Ellen Trapp, ARD
Rom)

Spanien: Eine Stadt nimmt ab / Übergewicht, Fettleibigkeit, dicke
Kinder - wenn es um diese Themen geht, denkt man meist an Länder wie
die USA oder Mexiko. Aber auch Spanien hat mit einer zunehmend
übergewichtigen Bevölkerung zu kämpfen. Die Rate der besonders
übergewichtigen Menschen hat sich dort in den vergangenen 20 Jahren
verdoppelt - entsprechend sind auch Folgeerkrankungen wie
Bluthochdruck, Herzprobleme oder Diabetes auf dem Vormarsch. Narón,
ein ehemaliges Fischerstädtchen in Galizien im Nordwesten Spaniens,
stemmt sich gegen den Trend: Knapp 4000 Menschen nehmen dort an einem
besonderen Gesundheitsprojekt teil. Den Initiatoren geht es nicht um
spaßbefreites Hungern und Quälerei beim Frühsport, sondern um
Gemeinschaftssinn und Genussfreude. Und dabei haben fast alle
Beteiligten, ganz nebenbei, auch die Traditionen ihrer Heimat
wiederentdeckt. (Autorin: Natalia Bachmayer, ARD Madrid)

Redaktion: Brigitte Abold

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