fit und munter - Schlechte Schüler nach Zeckenstich? Borreliose-Tests weiterhin irreführend (FOTO)

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Schlechte Schüler nach Zeckenstich? Borreliose-Tests weiterhin irreführend (FOTO)



Wäre Borreliose ein Konzern und keine Zeckeninfektion, könnte man
die miesen Tricks anprangern, mit der sie Patienten und Ärzte in die
Irre führen. Kinder werden aggressiv und schulunfähig. Depression und
unerklärliche Schmerzzustände führen in Langzeit-Krankenstände und
Berufsunfähigkeit. Jedes Jahr töten sich Borreliose-Kranke.

Unzuverlässige Tests und Falschinterpretationen kennzeichnen die
Fehldiagnosen der Borreliose, die häufigste durch Zecken übertragene
bakterielle Infektion, die sich auf alle Organe auswirken kann.
Prof. Jürgen Schäfer aus Marburg, auch deutscher Doktor House
genannt, vergleicht die Borreliose in seinem Buch "Die
Krankheitsermittler" mit einem Kriminalfall, bei dem sich der
Übeltäter versteckt, verkleidet und versucht, die Ermittler in eine
falsche Richtung zu führen.

Die Diagnose einer Borreliose verläuft selten glatt. Wenn sich zum
Beispiel eine Wanderröte bildet und als Wanderröte auch erkannt wird,
ist die Sache eigentlich ganz einfach. Man behandelt so früh wie
möglich mit einem Antibiotikum. Noch immer vertrauen Patienten und
Ärzte den sogenannten Antikörper-Tests. Weil die nicht standardisiert
sind und zudem in verschiedenen Varianten auf dem Markt sind,
beweist ein positiver Test die Borreliose nicht und ein negativer
schließt sie nicht aus. So werden testpositive Menschen unnötig
antibiotisch behandelt und solche, die testnegativ sind, landen trotz
körperlicher Beschwerden fehlbehandelt in der Abteilung Depression,
Fibromyalgie, Rheuma, Polyneuropathie, Psychosomatik und Multiple
Sklerose. Dies sind keine Krankheiten, sondern Symptombeschreibungen,
deren Ursachen noch immer unbekannt sind. Im Zweifelsfall ist es die
Psyche.

Der Grund ist offensichtlich. Mit Ausnahme der Borreliose werden
alle jene neurologischen Diagnosen im Verzeichnis der häufigsten
Erkrankungen, dem Morbi-RSA, als besonders unterstützungswürdig vom
Bund finanziell zusatzvergütet: Diese Gelder aus dem Gesundheitsfonds
gehen an die Krankenkassen und an die Ärzte. Zudem handelt es sich um
Diagnosen, für die hochpreisige Medikamente zur Verfügung stehen, die
bei einer Borreliose jedoch wirkungslos sind.

Die Gesundheitspolitik ist überfordert. In neun Bundesländern ist
Borreliose eine meldepflichtige Infektion, jedoch mit
unterschiedlichen Meldekriterien, die keine Vergleichbarkeit der
Daten gewährleisten. Die Länder Baden-Württemberg, Hessen, NRW,
Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein verweigern sich
dieser Meldepflicht. So herrschen völlig unterschiedliche Daten über
die wahre Ausbreitung der Borreliose in Deutschland zwischen 60.000
und 800.000 pro Jahr. Das kommt daher, dass selbst in den
meldepflichtigen Bundesländern im Schnitt sechs bis acht Mal so viele
Diagnosen von Ärzten bei den Krankenkassen abgerechnet werden, als
die Meldezahlen anzeigen. Die Dunkelziffer ist enorm. Auch
Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnete das Thema Borreliose 2009
als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU als beobachtungswürdig.
Mehr nicht.

Rund 100 Borreliose-Selbsthilfegruppen in Deutschland sind ein
Indiz dafür, dass Borreliosepatienten nicht ausreichend versorgt
sind.



Pressekontakt:
Für die Medien
www.borreliose-bund.de
Tel. 06162-2205
presse@borreliose-bund.de
Ute Fischer

Original-Content von: BORRELIOSE und FSME BUND DEUTSCHLAND e.V. (BFBD), übermittelt durch news aktuell
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