fit und munter - Konferenz: Das Ende von Aids kommt nicht von allein

fit und munter

Konferenz: Das Ende von Aids kommt nicht von allein


Die Vereinten Nationen haben in 2015 die Agenda für
nachhaltige Entwicklung beschlossen. Als eines der gemeinsamen
Entwicklungsziele wird festgehalten, dass das Ende von Aids bis 2030
erreicht werden soll.

Das Aktionsbündnis gegen AIDS lädt anlässlich des 15jährigen
Bestehens am 28. November in Berlin zu einer Konferenz ein.
Diskutiert werden soll, wie das Ziel, bis 2030 Aids zu beenden,
erreicht werden kann. Wir sind erfreut, dass zum Auftakt der
Veranstaltung Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul die Eröffnungsrede
halten wird.

Seit 15 Jahren setzt sich das Aktionsbündnis gegen AIDS für eine
solidarische Antwort auf die Epidemie ein und steht an der Seite der
ausgegrenzten, bedrohten und mit HIV lebenden Menschen. Die Konferenz
bietet den Rahmen, um gemeinsam mit Mitgliedern,
Partnerorganisationen und der interessierten Öffentlichkeit eine
Bestandsaufnahme vorzunehmen und Antworten auf die folgenden Fragen
zu suchen: Welche Weichen müssen heute gestellt werden, um das Ende
von Aids bis 2030 erreichen zu können? Welche Barrieren sind zur
Erreichung dieses Ziels zu überwinden? Wie kann der Zugang zu
Behandlung und Prävention für alle gewährleistet und finanziert
werden und welche Rolle kommt dabei der Bundesregierung zu? Diese und
weitere Fragen werden mit rund 70 nationalen und internationalen
Fachleuten aus Politik, Zivilgesellschaft und HIV-Selbsthilfe
diskutiert. Ort der Veranstaltung ist die Landesvertretung
Baden-Württembergs in Berlin.

In den vergangenen Jahren wurde viel erreicht

"Anlässlich des Welt AIDS Tages am 01.12. 2017 veröffentlichte
UNAIDS den aktuellen Bericht ''Recht auf Gesundheit''. Darin wird
festgehalten, dass derzeit beinahe 21 Millionen Menschen weltweit
Zugang zu HIV Therapien erhalten. Allein in Südafrika sind derzeit 4
Million Menschen mit HIV in Behandlung. Im Jahr 2000 waren es dagegen
gerade einmal 80 Personen, die in dem Land behandelt werden konnten.
Das sind großartige Erfolge, die sich vor wenigen Jahren kaum jemand
vorzustellen gewagt hätte! Dem Globalen Fonds kommt dabei eine
zentrale Bedeutung zu. Über ihn wird weltweit für mehr als die
Hälfte der Menschen (11 Millionen) eine HIV Therapie ermöglicht. Die
Weltgemeinschaft verfügt durchaus über die Mittel, um Aids als
Bedrohung der öffentlichen Gesundheit und der menschlichen
Entwicklung zu beenden", betont Astrid Berner-Rodoreda, langjährige
Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS

Herausforderung: Ein Leben mit HIV ohne Diskriminierung

"Die globalen Entwicklungsziele werden nicht erreicht werden
können, wenn Menschen mit HIV weiterhin diskriminiert und in manchen
Ländern sogar verfolgt werden. Mit einem besonderen Fokus auf Afrika
und Osteuropa werden in dem ersten Panel der Konferenz Menschen mit
HIV und Vertreter_innen der von HIV besonders betroffenen Gruppen zur
Sprache kommen: 72 Staaten stellen derzeit gleichgeschlechtliche
sexuelle Kontakte unter Strafe,13 Staaten drohen sogar mit der
Todesstrafe. Anstatt Hilfe anzubieten, werden bspw.
Drogengebrauchende in vielen Ländern diskriminiert und verfolgt.
Maßnahmen wie diese führen zu Ausgrenzung und erschweren den Zugang
zu Behandlung und Prävention. Dass die Diskriminierung von Menschen
mit HIV nicht nur in Afrika und Osteuropa, sondern auch bei uns in
Deutschland ein Problem darstellt, verdeutlichen wissenschaftliche
Untersuchungen, wie der HIV Stigma Index", sagt Sylvia Urban,
Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Herausforderung: Zugang zu Diagnostik und Medikamenten

"Der Zugang zum Gesundheitssystem, zu Diagnostik und zu
Medikamenten ist global sehr unterschiedlich. Im zweiten Panel der
Konferenz konzentrieren wir uns deshalb auf die globale Situation und
den Zugang zu Behandlung für einzelne als ''besonders vulnerabel''
geltende, manche sagen auch ''schwer erreichbare'', ''vernachlässigte''
oder ''strukturell ausgegrenzte'' Gruppen: die Frage für uns ist: was
erzeugt ''Vulnerabilität'' heute und welche Gruppen sind - auch unter
Gendergesichtspunkten - besonders zu berücksichtigen, sodass die
Entwicklungsziele erreicht werden können?", betont Klaus Koch,
Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Die Finanzierung der globalen Gesundheit

Im letzten Podium werden wir Fragen der globalen
Gesundheitsfinanzierung diskutieren: "Viele Entwicklungsländer
verfügen nicht über die wirtschaftlichen Möglichkeiten, um die
notwendigen Finanzmittel für die Bereitstellung grundlegender
Gesundheitsdienste mit den eigenen Staatseinnahmen aufzubringen. Die
Lücke muss durch erhöhte Beiträge der wirtschaftlich bessergestellten
Länder geschlossen werden. Seit langem verlangt eine Vorgabe der
Weltgesundheitsorganisation, mindestens 0,1 Prozent des
Bruttonationaleinkommens für die globale Gesundheit einzusetzen.
Deutschland und die meisten anderen Industriestaaten sind derzeit
weit davon entfernt. Es ist sogar zu befürchten, dass sich einige
Regierungen aus ihrer Verantwortung zurückziehen. Als
Zivilgesellschaft müssen wir dafür einstehen, dass die menschliche
Solidarität nicht aufgekündigt wird. Nur so kann es uns gelingen, die
katastrophalsten Formen der weltweiten Ungerechtigkeit überwinden",
sagt Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.

"''Die Kosten des Nichtstuns sind sehr real für hunderte Millionen
Menschen und ihre Familien, ihre Lebensgrundlagen und ihre
Gemeinschaften. Wir können entweder jetzt gemeinsam daran arbeiten,
die Epidemien zu beenden, oder später teuer für unser Nichtstun
bezahlen'', lautet der letzte Satz eines durch das Global Fund
Advocates Network (GFAN) vorgelegten Berichts. Dem ist nichts
hinzuzufügen. Ein Ende von Aids wird ohne gemeinsame Anstrengungen
nicht möglich sein" , betont Astrid Berner-Rodoreda, langjährige
Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Quellen:

weitere Informationen zur Konferenz: http://ots.de/MtEyC
WHO Finanzierung globaler Gesundheit: http://ots.de/SQZCu
Sonderausgabe der Informiert zur Konferenz: http://ots.de/AZZj1
Publikation "in den Globalen Fonds investieren oder die Kosten des
Nichtstuns tragen": http://ots.de/CB2Bz
Ergebnisbericht Globaler Fonds 2017: http://ots.de/bDGjD
UNAIDS Bericht: Right to Health: http://ots.de/k6mVV

Falls Interviews gewünscht sind können Kontakte zu Sprecher_innen des
Aktionsbündnis gegen AIDS und einzelnen Teilnehmenden vermittelt
werden.



Pressekontakt:
Peter Wiessner
+49 (0)30 27582403
+49 (0)163 4568514
wiessner@aids-kampagne.de
Chausseestr. 128/129 - 10115 Berlin

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell
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