fit und munter - Depressions-Gefahr besonders hoch während Umbruchsituationen

fit und munter

Depressions-Gefahr besonders hoch während Umbruchsituationen


Jedes Jahr erkranken 5,3 Millionen Menschen in
Deutschland an einer Depression. Die Auslöser für die weltweit
häufigste psychische Erkrankung sind vielfältig. Die Gene spielen
genauso eine Rolle wie die Umwelt und Lebenserfahrungen. Besonders
gefährlich können Umbruchsituationen sein: Wenn sich der Alltag
ändert, wenn das Leben einen anderen Lauf nimmt, dann muss sich auch
unser Gehirn umstellen. Während solcher Phasen sind manche Menschen
anfälliger, eine Depression zu entwickeln.

Auch für gesunde Menschen bringen Umbruchsituationen ein erhöhtes
Risiko mit sich: der Berufseinstieg, ein Stellenwechsel, Heirat,
Scheidung oder Berentung können zu einer Depression führen,
insbesondere dann, wenn der Stresspegel ohnehin schon hoch ist.
Betroffene können im Vorfeld dafür sorgen, dass die neue Situation
möglichst nicht überfordernd wird. "Am besten ist, sich vorher
Gedanken über die neue Lebensphase zu machen. Was erwartet mich, was
ist mir wichtig und wie kann ich meinen Alltag neu gestalten, damit
ich gut damit zurechtkomme - diese Fragen sollte man sich vorher
stellen", rät der Chefarzt und Direktor der Klinik am
Max-Planck-Institut für Psychiatrie Martin Keck.

Tritt eine neue Situation, womöglich auch überraschend z.B. nach
einer Kündigung oder einem Unfall, ein, muss das Gehirn lernen, damit
umzugehen. Nervenzellen müssen sich verbinden und neue Netzwerke
etablieren. Das Gehirn lernt, sich auf die neue Situation
einzustellen, es lernt neues Verhalten. Diesen Prozess kann jeder
durch die aktive Auseinandersetzung mit der Situation unterstützen.

Über 70 Prozent der Depressions-Patienten, erleben mehrere
Episoden der Erkrankung. Gerade für sie ist es wichtig, Vorsorge zu
treffen, um Rückfällen entgegenzuwirken. "Ob es sich um eine
medikamentöse Therapie oder um psychotherapeutische Sitzungen
handelt, bei absehbaren gravierenden Veränderungen sollte man vorher
mit seinem Arzt und Therapeuten darüber sprechen", rät Keck. Außerdem
empfiehlt er, verstärkt auf Frühwarnzeichen wie veränderte Stimmung,
verstärkte Grübelneigung und körperliche Symptome wie Schlafstörungen
zu achten.



Pressekontakt:
Anke Schlee
Telefon 089 30622-263
presse@psych.mpg.de

Original-Content von: Max-Planck-Institut f?r Psychiatrie, übermittelt durch news aktuell
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