Anmoderationsvorschlag: Alle paar Monate kommt ein neues
Abnehm-Wundermittel um die Ecke, und die Versprechungen sind immer
groß. Dieses Mal ist es eine Fett-weg-Spritze. Max Zimmermann hat
sich für uns nach Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen erkundigt.
Sprecher: Das Diabetesmittel Liraglutid wird seit einiger Zeit
auch als Abnehm-Spritze vermarktet, schreibt das Apothekenmagazin
"Diabetes Ratgeber". Wir haben Chefredakteurin Anne-Bärbel Köhle
gefragt: Was kann die Fett-weg-Spritze?
O-Ton Anne-Bärbel Köhle: 15 Sekunden
Die kann zweierlei. Man kann damit abnehmen. Der Wirkstoff
Liraglutid hemmt den Appetit über eine bestimmte Wirkung im Gehirn
und verzögert die Magenentleerung. Das sorgt dann für eine schnellere
Sättigung. Und Zweitens senkt es den Blutzucker bei Menschen mit
Diabetes.
Sprecher: Bei Studien verloren die Teilnehmer innerhalb eines
Jahres circa acht bis zwölf Prozent ihres Gewichts. Hat man also
endlich das Wundermittel gegen Übergewicht gefunden?
O-Ton Anne-Bärbel Köhle: 21 Sekunden
Klar, man kann damit abnehmen, aber Wunderdinge sollte man von der
Abnehm-Spritze auf gar keinen Fall erhoffen. Denn erstens sprechen
nicht alle gleich gut auf den Wirkstoff an. Und zweitens wirkt er
natürlich nur, solange er eben auch gespritzt wird. Zudem kann er
Nebenwirkungen haben, dazu gehören etwa Übelkeit und Völlegefühl, in
seltenen Fällen auch Probleme mit Galle oder Nieren.
Sprecher: Um zum Erfolg zu kommen, sollte man am besten von Anfang
an auch kalorienärmeres Essen zu sich nehmen und sich regelmäßig
bewegen. Aber zahlt die Kasse das Arzneimittel?
O-Ton Anne-Bärbel Köhle: 22 Sekunden
Die Kassen zahlen wirklich nur in Einzelfällen und auch nur dann,
wenn nachweislich Lebensstiländerungen nichts bewirkt haben.
Ansonsten müssen die Kosten selbst bezahlt werden, und das sind
monatlich etwa 300 Euro. Bei Typ-2-Diabetikern wird Liraglutid
deswegen auch zurückhaltend verschrieben, eben weil es so recht teuer
ist, und nur dann, wenn andere Medikamente nicht ausreichend helfen.
Abmoderationsvorschlag: Außerdem kann das Medikament nicht
geschluckt, sondern muss täglich gespritzt werden, gibt der "Diabetes
Ratgeber" zu bedenken.
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