fit und munter - DeutscherÄrztetag warnt vor Risiken einer Totalvernetzung in der Medizin

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DeutscherÄrztetag warnt vor Risiken einer Totalvernetzung in der Medizin


Der Deutsche Ärztetag in Freiburg hat heute
festgestellt, dass Cyberangriffe auf Kliniken und Praxen die
Sicherheit der Patienten gefährden. Daher fordert das Ärzteparlament
einen umfassenden Schutz der Medizindaten aller Bürger mit
dezentraler Datenhaltung. "Patientendaten unterliegen der ärztlichen
Schweigepflicht. Daher fühlen wir Ärzte uns in besonderem Maße dafür
verantwortlich, für ihren Schutz einzutreten", sagte Dr. Silke Lüder,
Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft in Freiburg.

Die Risiken einer Totalvernetzung in der Medizin seien deutlich
geworden - das haben auch Sicherheitsexperten für andere wichtige
Lebensbereiche wie die Energieversorgung kürzlich in Medienberichten
dargestellt. Der Deutsche Ärztetag hat sich nun auf Initiative der
Freien Ärzteschaft einem Antrag angeschlossen, der auf eine moderne
und dezentrale Punkt-zu-Punkt-Kommunikation im Gesundheitswesen unter
höchsten Datenschutzkriterien drängt. Lüder betont: "Die
Krankheitsdaten dürfen außerdem nicht zentral in einer Cloud
gespeichert werden, sondern sie müssen weiterhin in der Hand von
Ärzten und Patienten bleiben."

Des Weiteren hat der Deutsche Ärztetag gefordert, den ab 1. Juli
2017 geplanten Online-Rollout der elektronischen Gesundheitskarte
(eGK) so lange auszusetzen, bis nachgewiesen ist, dass die Abläufe in
Arztpraxen und Klinken nicht gestört werden und dass der Datenschutz
gewährleistet ist. "Bislang", so Lüder, "liegen keine Ergebnisse von
Tests des sogenannten Versichertenstammdatenmanagements mit der eGK
vor. Und trotzdem müssen sich die Arztpraxen laut E-Health-Gesetz an
die Telematikinfrastruktur der Krankenkassen anschließen. Andernfalls
drohen ihnen finanzielle Sanktionen. Das hat der Deutsche Ärztetag
heute mit großer Mehrheit kritisiert." Ebenso wurde kritisiert, dass
die Krankenkassen bei Ausgabe der Versichertenkarten nicht geprüft
haben, ob Foto, Daten und Person übereinstimmen. "Das stellt ein
großes Sicherheitsrisiko dar", betont FÄ-Vize Lüder.

Über die Freie Ärzteschaft e.V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Tel.: 0176 49963803, E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de

V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de

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