fit und munter - Delphintherapie - Längst kein exotisches Verfahren mehr!

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Delphintherapie - Längst kein exotisches Verfahren mehr!

Tiergestützte Therapieformen sind in Mode gekommen. Mittlerweile werden sie längst nicht mehr nur als "exotische Verfahren" abgetan und etwa nur dann eingesetzt, wenn alle herkömmlichen Therapien nichts nutzten.

Vor allem die Delphintherapie weckt verstärkt das Interesse von Wissenschaftlern. In aufwendigen Studien fand man heraus, dass Delphintherapie als alternativmedizinische Therapieform ein adäquates Behandlungsverfahren zur Linderung bzw. Heilung bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen sowie bei Behinderungen darstellt. Prof. Dr. Rolf Oerter, erimitierter Professor für Verhaltenspsychologie an der LMU München, fand heraus, dass Delphintherapie tatsächlich unabhängig vom je spezifisch wissenschaftlichen Vorgehen und der zugrundeliegenden Therapievorstellung ist. Das bedeutet, dass "der Delphin selbst [...] eine entscheidende Rolle spielt".

Das Deutsche Institut für Entspannungstechniken und Kommunikation (IEK) machte letztes Jahr im Rahmen einer Ausbildung des IEK Gomera das erste Mal Erfahrungen mit der therapeutischen Arbeit mit Delphinen. "Wir waren sofort begeistert von dieser Therapieform", betont der Institutsleier Dipl.-Psych. Wolf von Falkenhausen. Zusammen mit dem Deutschen Institut für Lerntherapie (DIL) hat das IEK Berlin und das IEK Gomera nun eine Ausbildung entworfen, die die Delphintherapie als festes Modul beinhaltet: die Ausbildung zum/r Lerntherapeuten/in am DIL. Darin werden die grundlegenden Ansätze der Delphintherapie vermittelt und auf der Insel Gomera praktisch mit Delphinen gearbeitet.

Die Wirkung der Delphintherapie kann mit zwei psychologischen Modellen erklärt werden: der verhaltspsychologische Ansatz und der erlebnisorientierte Ansatz. Beim ersten sind die Wirkindikatoren die (neue) Umgebung, das Wasser und das meist fremde Tier. Diese in erster Linie ästhetischen Qualitäten wirken sich entspannend und schmerzreduzierend auf die Patienten aus, da die Therapie dann als "Belohnung für kognitive, physische oder affektive Reaktionen", wie Prof. Dr. Oerter betont, gelten kann. Der zweite Ansatz erklärt die Wirkung der Therapie als positives emotionales Erlebnis, welches sich wiederum positiv auf den Linderungs- bzw. Heilungsprozess auswirkt.

Wie alle Ausbildungen am IEK und DIL wird auch die neue Ausbildung zum/r Lerntherapeuten/in wissenschaftlich begleitet, sowohl das DIL als auch das IEK sind um regen Austausch mit universitären Einrichtungen, wie zum Beispiel dem Lehrstuhl für Linguistische Kommunikations- und Medienforschung oder dem Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europauniversität Viadrina in Frankfurt/Oder, bemüht. Bei dem aktuellen Trend im Bereich der tiergestützten Therapieformen wird eine lerntherapeutische Intensivausbildung nicht nur dringend benötigt - noch zu wenige Therapeuten beherrschen diese Form -, sondern auch eine Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz vergleichbarer alternativmedizinischer Verfahren zu verzeichnen sein. So fragt sich auch Prof. Dr. Oerter, warum die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für tiergestützte Therapien immer noch nicht übernehmen.
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