fit und munter - Welt-Meningitis-Tag am 24. April / Meningokokken-Erkrankungen: Vorbeugen kann Leben retten (FOTO)

fit und munter

Welt-Meningitis-Tag am 24. April / Meningokokken-Erkrankungen: Vorbeugen kann Leben retten (FOTO)



Wie lebensgefährliche Meningokokken-Erkrankungen verlaufen und wie
man vorbeugen kann, darüber informieren Patientenorganisationen
jährlich weltweit am 24. April, dem Welt-Meningitis-Tag. Zur
Vorbeugung gibt es mittlerweile Impfstoffe gegen alle in Deutschland
auftretenden Meningokokken-Typen. Bisher werden hierzulande viele
Kinder nur gegen Meningokokken C geimpft. Großbritannien - schon bei
MenC weltweit in der Vorreiterrolle - führt in Kürze sogar eine
flächendeckende Impfung von Babys gegen Meningokokken B ein.

Auch deutsche Fachgremien wie die Sächsische Impfkommission (SIKO)
und die Impfkommission der Deutschen Akademie für Kinder- und
Jugendheilkunde (DAKJ) raten bereits zu einer Impfung gegen
Meningokokken B. "Kinderärzte und Eltern wünschen sich auch für
Deutschland eine STIKO-Empfehlung," weiß Andrea Vogt-Bolm von der
Patientenorganisation Ampu-Kids, Hamburg. Sie begegnet täglich
Kindern, die nach einer Meningokokken-Erkrankung mit Amputationen
leben müssen. "Wir möchten, dass sich viele Menschen der Gefahren
einer Meningokokken-Infektion bewusst werden. Sie können innerhalb
von 24 Stunden zum Tod führen oder dauerhafte Gesundheitsschäden nach
sich ziehen," betont Andrea Vogt-Bolm.

2015 bereits einige Todesfälle in Deutschland

In Deutschland gibt es im Durchschnitt jedes Jahr ca. 430
Meningokokken-Fälle(1), etwa zehn Prozent der Patienten, die meisten
im Säuglingsalter, sterben.(2) Rund einer von fünf Überlebenden
leidet dauerhaft unter schweren Folgeschäden, wie Taubheit,
Krampfanfällen oder dem Verlust von Gliedmaßen.(3) Im Jahr 2015
verzeichnet das Robert-Koch-Institut bislang 132 Fälle (Stand: 22.
April 2015)(4), einige davon mit tödlichem Ausgang. So starben im
Februar ein 15-jähriger Junge am Bodensee, ein 2-Jähriger in Bad
Segeberg und ein 23 Monate altes Kind in Berlin.

Bei Meningokokken-Verdacht sofort zum Arzt

Meningokokken-Erkrankungen sind bakterielle Infektionen, die eine
Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningitis) oder eine
Sepsis (Blutvergiftung) auslösen können. Sie werden durch
Tröpfcheninfektion übertragen.(5) Trotz ihrer Seltenheit ist die
Erkrankung sehr gefürchtet, da sie ohne Vorwarnung gesunde Personen
treffen kann(6) und potenziell lebensbedrohlich ist. Betroffen sind
meist Säuglinge und Kleinkinder.(2,7) Impfen ist die einzige
effiziente Prophylaxe gegen diese bedrohliche Krankheit, die eine der
schwersten Infektionskrankheiten überhaupt ist.

Eine von Meningokokken ausgelöste Hirnhautentzündung oder
Blutvergiftung zeigt sich zunächst oft mit grippeähnlichen Symptomen
und ist deshalb auch für Ärzte anfangs schwer zu erkennen. Hohes
Fieber, ein steifer Nacken und punktförmige Hauteinblutungen sind
Alarmzeichen: jetzt ist umgehend ärztliche Behandlung nötig - jede
Minute zählt.

Fünf Hauptgruppen von Meningokokken (A, B, C, W135 und Y)
verursachen fast alle Erkrankungen weltweit. In Deutschland sind
Meningokokken-B-Bakterien die Hauptursache von
Meningokokken-Erkrankungen bei Säuglingen und für 85 Prozent aller
Meningokokken-Erkrankungen in dieser Altersgruppe verantwortlich. In
der Gesamtbevölkerung verursachen sie fast 70 Prozent der
Meningokokken-Erkrankungen.(8) Die restlichen Erkrankungen werden
hauptsächlich durch Meningokokken der Serogruppe C ausgelöst, für die
es bereits seit 2006 eine Standard-Impfempfehlung der STIKO gibt.

Impfen ist der effektivste Schutz

Seit Ende 2013 ist auch eine Impfung gegen Meningokokken der
Serogruppe B (MenB) möglich. Schon mehr als 100.000 Dosen des
Impfstoffes wurden im Jahr 2014 in Deutschland verimpft. Deutschland
war dabei weltweit sogar das erste Land, in dem der Impfstoff nach
Markteinführung verabreicht wurde. Während zwischenzeitlich in fast
allen EU-Mitgliedsländern eine MenB-Impfung durch die
Gesundheitsbehörden aktiv empfohlen wird, steht in Deutschland eine
Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) noch aus.

Derzeit erstatten allerdings schon mehr als 70 Krankenkassen
freiwillig die Kosten, jedoch nicht alle. Abhängig von Wohnort und
Kassenzugehörigkeit hängt es somit auch vom Zufall ab, welche Eltern
ihre Kinder gegen Meningokokken B impfen lassen können - ohne privat
zu zahlen.

Meningokokken-Erkrankungen auf einen Blick

- Meningokokken können eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute
auslösen, die Gehirn und Rückenmark umgeben.(5)
- Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.(5)
- Anfänglich unspezifische, grippeähnliche Symptome wie Fieber,
Erbrechen und Kopfschmerzen führen häufig zu einer falschen oder
späten Diagnose.(9)
- Typische Symptome wie Nackensteifigkeit und ein Hautausschlag mit
punktartigen Einblutungen treten erst relativ spät auf.
- Die Erkrankung kann innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der
ersten Symptome zum Tod führen.(5)
- Einer von zehn Erkrankten stirbt trotz intensivmedizinischer
Behandlung.(5)
- Zwei von zehn Überlebenden tragen lebenslange Folgeschäden wie
Krampfleiden, geistige Behinderung, Taubheit oder amputierte
Gliedmaßen davon.(10)
- Eine Impfung ist der effektivste Schutz vor einer
Meningokokken-Erkrankung.

Welt-Meningitis-Tag für mehr Aufklärung

Der Welt-Meningitis-Tag wird in vielen Ländern zur Aufklärung über
die heimtückischen Meningokokken-Infektionen genutzt. Er wurde 2009
vom weltweiten Dachverband der Meningitis-Patientenselbsthilfegruppen
CoMO (Confederation of Meningitis Organisations, www.comoonline.org)
ins Leben gerufen. Der Impfstoffhersteller GlaxoSmithKline (zuvor
Novartis Vaccines) unterstützt die Aktivitäten der CoMO zum
Welt-Meningitis-Tag.

Über Novartis Vaccines

Novartis Vaccines Deutschland besteht aus dem Produktionsstandort
Novartis Vaccines and Diagnostics GmbH in Marburg und der Novartis
Vaccines Vertriebs GmbH in Holzkirchen.Der Produktionsbetrieb hat
eine mehr als 100-jährige Tradition, die auf den Firmengründer Emil
von Behring zurückgeht. Das Produktportfolio in Deutschland umfasst
Impfstoffe gegen Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME - durch Zecken
übertragene Hirnhautentzündung), Tollwut, Tetanus, Diphtherie,
Pertussis, Meningokokken B und C sowie Meningokokken A,C,W,Y,
Japanische Encephalitis, Cholera, Hepatitis A und Typhus. Novartis
Vaccines Deutschland steht für eine enge und lebendige Verbindung von
Tradition und Zukunft: Die Tradition gründet sich auf den
Firmengründer Emil von Behring, den ersten Träger des
Medizin-Nobelpreises (1901). Seit März 2015 gehört Novartis Vaccines
Deutschland zur GlaxoSmithKline-Gruppe, führt aber bis auf Weiteres
sein Geschäft unter dem bekannten Namen fort.

Über Ampu-Kids

Als gemeinnütziger Verein für von Amputation bedrohte und
amputationsbetroffene Menschen begleitet Ampu-Kids Rehaprozesse,
berät und unterstützt auf dem Weg in ein Leben, das nach einer
Amputation komplett neu eingerichtet werden muss. Das Angebot reicht
von psycho-sozialer Betreuung (auch bei bevorstehender Amputation)
über Wohnraumanpassung, Beratung und Einbindung Angehöriger und des
sozialen Umfelds, Unterstützung bei Anträgen bis zu Mobilitäts- und
Erfahrungsgruppen sowie Kursen und Seminaren. Ampu-Kids ist ein
Projekt von Ampu-Vita e.V., gemeinnütziges Institut für
Amputations-Vorsorge und Integration in Hamburg.

Referenzen

(1) Robert Koch-Institut. Surv-Stat-Abfrage der Jahre 2005-2014,
insgesamt gemeldete Fälle 4.306. https://survstat.rki.de. Letzter
Zugriff: 22. April 2015.
(2) Centers for Disease Control and Prevention. Epidemiology and
Prevention of Vaccine-Preventable Diseases (The Pink Book: Course
Textbook). 12. Edition, 2. Druck. Update Mai 2012. Online
publiziert unter:
http://www.cdc.gov/vaccines/pubs/pinkbook/index.html. Letzter
Zugriff: 22. April 2015.
(3) Rosenstein NE et al. Meningococcal disease. N Engl J Med
2001;344:1378-88.
(4) Robert Koch-Institut. Surv-Stat-Abfrage zu invasiven
Meningokokken-Erkrankungen, Meldungen aus dem Jahr 2015.
https://survstat.rki.de. Letzter Zugriff: 22. April 2015.
(5) World Health Organization. Meningococcal meningitis. Factsheet
N°141, updated February 2015. Abrufbar unter:
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs141/en/. Letzter
Zugriff: 22. April 2015.
(6) Thompson MJ, et al. Clinical recognition of meningococcal disease
in children and adolescents. Lancet 2006;367:397-403.
(7) Donnelly J et al. Qualitative and quantitative assessment of
meningococcal antigens to evaluate the potential strain coverage
of protein-based vaccines. Proc Natl Acad Sci USA
2010;107:19490-5.
(8) Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin 2012;39:364.
(9) Mayo Foundation for Medical Education and Research. Meningitis.
April 2011. Online publiziert unter:
www.mayoclinic.com/health/meningitis/DS00118/DSECTION=symptoms.
Letzter Zugriff: 22. April 2015.
(10) Immunization Action Coalition. Meningitis: Questions & Answers.
Online publiziert unter:
http://www.immunize.org/catg.d/p4210.pdf. Letzter Zugriff: 22.
April 2015.



Pressekontakt:
Axel Wieczorek
Head of Communications
Central and Eastern Europe
Novartis Vaccines
+49 (0)8024 646-5719
axel.wieczorek@novartis.com

Eva Bauer
Ketchum Pleon
+49 (0)89 59042-1233
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