fit und munter - „Sie haben 72 Stunden Zeit“ - zur Umsetzung eines Gesundheitspro-grammes

fit und munter

„Sie haben 72 Stunden Zeit“ - zur Umsetzung eines Gesundheitspro-grammes

(Hamburg, 23.02.2015) Warum gerade für kleinere Unternehmen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtig ist und wie sich der „innere Schweinehund“, der das verhindert, an die Leine legen lässt, darüber haben sich in einer Veranstaltung der Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (BKK VBU) rund 50 Verantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen in Hamburg informiert. In einem detailreichen Vortrag, der auch immer wieder zum Schmunzeln anregte, stellte Gesundheitsexperte Dr. Christoph Ramcke das Projekt „Gesund. Stark. Erfolgreich – Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb“ vor, das der BKK Dachverband zusammen mit zwölf Betriebskrankenkassen – darunter die BKK VBU – initiiert hat.
„Sie haben jetzt 72 Stunden Zeit!“ – Die fragenden Blicke der Zuhörerinnen und Zuhörer beantwortete Dr. Christoph Ramcke umgehend: Wenn nicht innerhalb dieser Frist eine Entscheidung zur Umsetzung eines Gesundheitsprogramms getroffen werde, sei die Wahrscheinlichkeit gleich Null, dass sich überhaupt etwas verändere. Warum betriebliche Gesundheitsförderung so wichtig ist, hatte der Referent zuvor eindringlich dargestellt: Zunehmender Fachkräftemangel erfordert attraktive Angebote für Job-Suchende – und Angebote zur Gesundheitsförderung gehören eindeutig dazu.

Auch um die älter werdenden Belegschaften fit zu halten und Ausfallzeiten zu verringern, ist ein Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtig – wozu etwa Kurse zur Stressbewältigung, betriebliche Sportangebote oder Kommunikationsschulungen gehören können. Was letztlich für ein Unternehmen sinnvoll und nötig ist, vermag erst eine genaue Analyse zu klären, bei der die BKK VBU die Firmen unterstützt. Aber Gesundheitsmanagement fördert nicht nur die Attraktivität des Unternehmens, es bringt auch bares Geld ein: Ein Euro, der in Gesundheitsprogramme fließt, wirft rund vier Euro Rendite ab in Form von vermiedenen Krankheitskosten und steigender Produktivität, rechnete Ramcke anhand einer Studie vor.

Den inneren Schweinehund überwinden

Neben den Informationen, wie ein betrieblicher Gesundheitsplan aufgestellt werden kann, thematisierte der Gesundheitsexperte bei der Veranstaltung im Hamburger Hafenclub auch die Gründe, die eine bessere Gesundheitsförderung allzu oft verhindern: „Die Tricks des inneren Schweinehunds“. Zu wissen, wie wichtig Gesundheitsprogramme für den Betrieb und die Mitarbeiter sind, reicht nicht aus – man muss sie auch umsetzen. „Jetzt habe ich gerade keine Zeit“, „Das mache ich nach einen anderen Projekt“ oder „Habe ich gemacht, hat aber nichts gebracht“ sind häufige „Schweinehund-Tricks“, die ein Betriebliches Gesundheitsmanagement sabotieren. Ramcke nannte aber auch die Gegenmaßnahmen. Die Wichtigste: Jemand, der Spaß daran hat, muss die Sache in die Hand nehmen, daneben sind klare Entscheidungen und realistische Ziele wichtig.

Lieber kleine Schritte wagen als große Pläne liegen lassen

Nils Brümmer, Regionalleiter Nord der BKK VBU, bestärkte darin, mit kleinen Schritten anzufangen: „Überhaupt anzufangen ist besser als große Pläne zu schmieden, die dann letztlich liegen bleiben.“ In einer großen Unternehmenszentrale sei ein Betriebliches Gesundheitsmanagement eben leichter umzusetzen als in vielen kleinen Betrieben. Gerade diese zu fördern, hat sich die Initiative der Betriebskrankenkassen auf die Fahnen geschrieben. Manche der Teilnehmer der Veranstaltung im Hamburger Hafenclub brachten hingegen schon vielfältige Erfahrungen im Gesundheitsmanagement mit.

So wie Julia Völker, Personalreferentin bei Europcar Autovermietung GmbH. Ihr Unternehmen gehört mit rund 1500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eigentlich nicht zur Kernzielgruppe der Veranstaltung. Aber durch die Struktur ihrer Firma mit vielen kleinen Stationen mit jeweils nur vier bis 30 Mitarbeitern wirft die Implementierung eines Gesundheitsplans ähnliche Probleme auf wie sie Kleinunternehmen haben. „Wir stehen noch am Anfang einer Umsetzung“, erklärte Julia Völker. Mit Unterstützung durch die BKK VBU habe sie zunächst die Strukturen des Unternehmens analysiert und erste Ideen gesammelt. Wichtig sei es dabei, die Mitarbeiter in der Hamburger Unternehmenszentrale und an den vielen kleinen Standorten nicht zu spalten. Zunächst will sie die vielen Initiativen zur Gesundheitsförderung, die es schon gibt, bündeln. Dann gehe es darum, Impulse zu setzen und die Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken.

Am Ende konnten die Zuhörenden viele Anregungen und starke Motivationsimpulse in ihren betrieblichen Alltag mitnehmen. Vertreten waren Verantwortliche aus Kleinbetrieben, etwa einem Architekturbüro, wie aus Unternehmen mit weit mehr als 300 Mitarbeitern. Nach der Auftaktveranstaltung am 29.1. in Berlin und einer Tagung in Leipzig war der Abend im Hamburger Hafenclub die dritte Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Gesund. Stark. Erfolgreich“, zu der die BKK VBU eingeladen hatte.

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