fit und munter - Mandelentfernung bei Kindern: in Niedersachsen 40 Prozent häufiger als in Bremen (FOTO)

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Mandelentfernung bei Kindern: in Niedersachsen 40 Prozent häufiger als in Bremen (FOTO)



Handelskrankenkasse veröffentlicht aktuellen Gesundheitsreport
"Mandelentfernungen bei Kindern und Jugendlichen" / Erhebliche
regionale Unterschiede / hkk bezahlt ambulante Laser-Teilentfernung
in Niedersachsen und Bremen

In dem heute vorgestellten Gesundheitsreport der hkk
(Handelskrankenkasse) untersucht Dr. Bernard Braun vom Bremer
Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) und dem
Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen die Häufigkeit
von Mandel-Operationen bei Kindern und Jugendlichen in Bremen und dem
Nordwesten Niedersachsens. Als Datengrundlage der Untersuchung
dienten die pseudonymisierten Behandlungsdaten der hkk-Versicherten.
Der ausführliche hkk-Gesundheitsreport steht unter
www.hkk.de/gesundheitsreport zum Download bereit.

Nach wie vor ist die Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) die
häufigste stationäre Operation im Kindes- und Jugendalter. Die
Operationsrate hkk-versicherter Kinder und Jugendlicher ging seit
2008 ständig zurück: Während sie damals 57,7 Operationen (OP) je
10.000 Versichertenjahren (VJ) betrug, lag sie 2013 bei 44,6
Operationen je 10.000 VJ, was dem Bundesdurchschnitt von 44,4
weitgehend entspricht. Der Hauptanlass für eine Mandel-Operation war
in allen Untersuchungsjahren mit über 80 Prozent eine chronische
Mandelentzündung. Weitaus weniger Operationen wurden wegen einer
Vergrößerung der Rachen- und Gaumenmandeln durchgeführt (18 Prozent).

In Niedersachsen wird mehr operiert als in Bremen

Erhebliche regionale Unterschiede zeigen sich jedoch zwischen
Bremen und Niedersachsen: Während 2013 in Niedersachsen 51,6 OP /
10.000 VJ durchgeführt wurden, waren es im Bundesland Bremen nur 31 -
ein Unterschied von 40 Prozent.

Medizinisch lassen sich die regionalen Unterschiede nicht
begründen. Vielmehr fehlt es in Deutschland an einheitlichen
Leitlinien, die evidenzbasierte Empfehlungen für die
unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Indikationen
bei Kindern geben. Genau solche Leitlinien fordert der Studienleiter
Dr. Braun und kritisiert, dass zu viele Ärzte nach lokal definierten
Versorgungsstandards praktizieren, weil sie nicht auf
wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zurückgreifen können. Bei
einheitlichen Leitlinien sollte auch die Forderung des Gemeinsamen
Bundesausschusses (GBA) berücksichtigt werden, die
Indikationsstellung zu schärfen, um vermeidbare Tonsillenentfernungen
zu verhindern. Der GBA legt fest, welche Leistungen der medizinischen
Versorgung von den Krankenkassen erstattet und wie diese
qualitätsgesichert werden.

Eltern oft nur unzureichend aufgeklärt

Die Entscheidung zur Operation wird in der Regel von den Eltern
und dem behandelnden Arzt getroffen. Dr. Christoph Vauth,
hkk-Bereichsleiter für Versorgungsmanagement, mahnt, dass oft zu
schnell operiert wird. Gerade bei jüngeren Kindern ist eine strenge
Indikationsstellung wichtig. Darüber hinaus werden Eltern nur
unzureichend darüber aufgeklärt, dass sich die Häufigkeit von akuten
Mandelentzündungen bei Kindern im Zeitverlauf verringert, und zwar
unabhängig davon, ob Mandeln operativ entfernt wurden oder nicht.
Auch wenn der Eingriff zumeist unkompliziert verläuft, besteht ein
reelles Risiko für Nachblutungen, die gegebenenfalls chirurgisch
versorgt werden müssen.

Tonsillotomie: die schonende Alternative

Eine schonendere Alternative zur operativen Komplettentfernung bei
vergrößerten Gaumen- oder Rachenmandeln ist die Laser-Teilentfernung
(Tonsillotomie). Häufig wird diese Operation unnötigerweise im
Krankenhaus durchgeführt. Die ambulant durchführbare
Laserteilentfernung ist schonender, schmerzärmer und erspart den
kleinen Patienten einen unliebsamen Krankenhausaufenthalt.

hkk-versicherte Kinder vom 2. bis 6. Lebensjahr bekommen die
Kosten für die ambulante Laserteilentfernung (Tonsillotomie) bezahlt.
Ein entsprechender Vertrag wurde mit der Kassenärztlichen Vereinigung
in Niedersachsen und Bremen mit Unterstützung des Berufsverbandes der
HNO-Ärzte abgeschlossen.

Über die hkk (Handelskrankenkasse): Die hkk zählt mit mehr als
366.000 Versicherten (darunter 270.000 zahlende Mitglieder), 27
Geschäftsstellen und über 2.000 Servicepunkten zu den 20 größten
bundesweit geöffneten gesetzlichen Krankenkassen. Mit einem
Zusatzbeitrag von nur 0,4 Prozent (gesamter Beitrag 15,0 Prozent)
gehört sie 2015 zu den preiswertesten Kassen Deutschlands. Zudem
erhalten die Mitglieder im März 100 Euro hkk-Dividende für 2014. Auch
die Extraleistungen übertreffen den Branchendurchschnitt bei Weitem:
Unter anderem erstattet die hkk zusätzliche Leistungen im Wert von
mehr als 1.000 Euro je Versicherten und Jahr in den Bereichen
Naturmedizin, Schwangerschaft und Vorsorge. Ergänzend fördert das
hkk-Bonusprogramm Gesundheitsaktivitäten mit bis zu 250 Euro
jährlich. Vergünstigte private Zusatzangebote der LVM Versicherung
erweitern den Schutzumfang für besonders anspruchsvolle Kunden.

Die 1904 gegründete hkk gehört zum Verband der Ersatzkassen
(vdek). Rund 650 MitarbeiterInnen in Bremen und Oldenburg betreuen
ein Ausgabenvolumen von 890 Mio. Euro bei Verwaltungskosten, die mehr
als 20 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Die hkk fördert
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und achtet auf einen
nachhaltigen Umgang mit den Umweltressourcen.



Pressekontakt:
hkk (Handelskrankenkasse)
Martinistr. 26
28195 Bremen
Holm Ay
Tel 0421.3655-1000
presse@hkk.de
www.hkk.de
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