fit und munter - H1N1-Virus: Frühgeborene besonders gefährdet

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H1N1-Virus: Frühgeborene besonders gefährdet

Die EFCNI rät anlässlich der Schweinegrippe zu strenger Hygiene

"In diesem Jahr wird die allgemeine Besorgnis, sich mit dem H1N1-Virus - also der sogenannten Schweinegrippe - zu infizieren, in den Herbst- und Wintermonaten weiter zunehmen. Diese Sorge teilen auch und im Besonderen die Eltern von Neugeborenen", sagt Prof. Dr. med. Ortwin Adams vom Institut für Virologie der Universität Düsseldorf. Frühgeborene Kinder, bei denen unter anderem die Lunge noch nicht voll ausgereift ist, seien dabei besonders gefährdet. Was betroffene Familien und Fachleute beachten können, erklärt die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI).

Kein Aufenthalt in überfüllten Wartezimmern

Eltern, Besucher von Frühchen auf Station oder zuhause, Pflegepersonal und Ärzte müssen auf genaue Einhaltung der Hygienevorschriften achten, um die Kinder vor einer Infektion zu schützen. "Eine konsequente Händedesinfektion ist einfach durchzuführen - man muss nur daran denken, sich vor jedem neuen Patientenkontakt 30 Sekunden die Hände mit Desinfektionsmittel einzureiben", rät Prof. Christian Poets von der Universitätsklinik Tübingen und Mitglied des Political Advisory Boards der EFCNI. "Auch volle Wartezimmer sollten Eltern Frühgeborener meiden. Viele Kinderärzte haben spezielle Regelungen zur Infektionsprophylaxe, die eben auch für ehemals sehr kleine Frühgeborene angewandt werden sollten", ergänzt der Neonatologe.

Kinderärzte sollten die Eltern über die Notwendigkeit einer medikamentösen Vorsorge informieren und vor allem darauf achten, dass sich Frühchen nicht unnötig in großen Warteräumen aufhalten müssen, sondern gleich in die Behandlungszimmer gebracht werden, rät die gemeinnützige Stiftung EFCNI.

Risiko noch nicht einschätzbar

Dazu der Experte Prof. Dr. med. Ortwin Adams, Institut für Virologie der Universität Düsseldorf: "Momentan ist das Risiko für Neugeborene, sollten sie sich mit dem H1N1-Virus anstecken, noch nicht einschätzbar. Es ist allerdings davon auszugehen, dass das Risiko für eine schwere Erkrankung zunimmt, wenn sie sich gleichzeitig mit einem zweiten Virus, beispielsweise dem Respiratory Syncytial Virus, infizieren." Mit diesem kurz ?RS-Virus" genannten Erreger steckten sich jedes Jahr unzählige Babys an, so der Virologe. "Bei einer Doppelinfektion mit dem RS- und dem H1N1-Virus könnte es zu schweren Krankheitsverläufen kommen, da beide Viren, insbesondere bei Kleinkindern, die tiefen Atemwege befallen können. Frühgeborene Kinder, bei denen unter anderem die Lunge noch nicht voll ausgereift ist, sind besonders gefährdet."
Nähere Informationen erhalten Betroffene bei ihrem Kinderarzt.

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