fit und munter - HIPEC zur Therapie von Bauchfellmetastasen verbessert die Prognose bei Darmkrebs

fit und munter

HIPEC zur Therapie von Bauchfellmetastasen verbessert die Prognose bei Darmkrebs


Bauchfellmetastasen (Peritonealkarzinose) bei
Darmkrebspatienten lassen sich mit einer Chemotherapie nicht kurativ
behandeln und sind dementsprechend mit einer schlechten Prognose
verbunden. Die Kombination aus chirurgischer Entfernung der
Bauchfellmetastasen und HIPEC (Hypertherme intraperitoneale
Chemotherapie) hat in den letzten Jahren am Universitätsklinikum
Düsseldorf die Prognose von Patienten mit einer Peritonealkarzinose
bei Darmkrebs signifikant verbessert. Dieser erfolgversprechende und
relativ neue, interdisziplinäre Therapieansatz erfordert eine enge
Zusammenarbeit zwischen Chirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Knoefel)
und Innerer Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie (Direktor:
Univ.-Prof. Dr. Häussinger).

Krebsleiden im Bauchfell bisher schwer therapierbar

Als Bauchfell (Peritoneum) bezeichnet man die Gewebsschicht, die
den Bauchraum auskleidet. Es umgibt die meisten inneren Organe. Wenn
das Bauchfell von bösartigen Krebszellen befallen ist, sprechen
Mediziner von Peritonealkarzinose. In den meisten Fällen geht der
Krebsbefall nicht vom Bauchfell selber aus, sondern ist die Folge
eines anderen Krebsleidens z.B. Dickdarmkrebs. "Eine Krebserkrankung
des Bauchfells stellt in der Medizin ein gravierendes
Behandlungsproblem dar und bedeutet für die Betroffenen eine deutlich
reduzierte Lebenserwartung," erklärt Privatdozent Dr. Dirk Graf,
Leiter des Darmzentrums am Universitätsklinikum in Düsseldorf. "Für
diese spezielle Erkrankung gibt es keine Standardtherapie. Bei
Peritonealkarzinose in Folge einer Dickdarmkrebs-Erkrankung haben wir
am Universitätstumorzentrum Düsseldorf in vielen Fällen mit der
HIPEC-Therapie gute Erfahrungen gemacht." In wissenschaftlichen
Studien konnte die Effizienz dieses Therapieverfahrens z.B. für das
Colorektale Karzinom (bösartiger Tumor des Dickdarms und des
Mastdarms) und für das Magenkarzinom dokumentiert werden.

HIPEC-Therapie bekämpft Tumorzellen mit Wärme

Im Rahmen der Operation werden der Primärtumor, falls noch
vorhanden, und der tumorbefallene Teil des Bauchfells vollständig
entfernt. Ziel der Operation und für die weitere Prognose
entscheidend ist die chirurgische Entfernung sämtlicher mit dem Auge
erkennbarer Tumorknoten. Der Eingriff ist technisch sehr aufwendig
und mit einer langen Operationszeit verbunden. Noch während der
Narkose erfolgt im direkten Anschluss an die Operation die
HIPEC-Therapie. Hierbei wird die Bauchhöhle auf ca. 41-43°C erwärmt
und mit der Chemotherapielösung gespült. Die Kombination aus Wärme
und Chemotherapie ermöglicht eine effizientere Behandlung
verbliebener Krebszellen, die nicht mit dem Auge sichtbar sind.
Tumorzellen reagieren generell empfindlicher auf Hitze als gesunde
Körperzellen. Diese sogenannte regionale Chemotherapie wirkt also
direkt vor Ort und muß nicht über den Blutkreislauf zu den
Krebszellen transportiert werden. Auf diese Weise können typische
Nebenwirkungen der Chemotherapie wie z.B. Blutbildveränderungen
minimiert werden. Gleichzeitig wird durch die Wärmeapplikation eine
wesentlich höhere lokale Konzentration der Chemotherapeutika
erreicht. "Die HIPEC-Therapie wird hauptsächlich in großen
universitären Zentren durchgeführt, da sie operativ-technisch sehr
anspruchsvoll ist", erläutert Privatdozent Dr. Alexander Rehders,
Zentrumskoordinator des Darmzentrums. "Nicht jeder Patient mit der
Diagnose Peritonealkarzinose ist allerdings für eine HIPEC-Therapie
geeignet. Die Voraussetzungen müssen sowohl von chirurgischer als
auch von internistischer Seite in jedem Einzelfall individuell
geprüft werden."

Onkologisches Spitzenzentrum bündelt Kompetenz an einem Standort

Am Universitätstumorzentrum in Düsseldorf werden Krebserkrankungen
seit 10 Jahren interdisziplinär erforscht, studiert und behandelt. Im
Mai 2013 wurde das UTZ von der Deutschen Krebshilfe als onkologisches
Spitzenzentrum ausgezeichnet. Alle Krebspatienten profitieren von den
universitären Forschungseinrichtungen und von den kurzen Wegen am
Standort.

Weitere Informationen zum Universitätstumorzentrum:
www.uniklinik-duesseldorf.de/UTZ



Pressekontakt:
Medical Consulting Group
Mörsenbroicher Weg 200
D-40470 Düsseldorf

Martina Mengede
Tel.: 0211 / 51 60 45 -116
Mobil: 0162 / 107 35 38
Mail: martina.mengede@medical-consulting.de

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